Renners Abschied überstrahlt VfL-Pleite
Oldenburgerinnen vergeigen gegen BSV Zwickau die Pokal-Generalprobe – Blutleerer Auftritt
Oldenburg – Die Partie war noch keine Sekunde beendet, da stapfte Julia Renner schon schnurstracks zur Oldenburger Bank. Missmutig und mit einer abwinkenden Geste. Nee, das war nichts. So hatte sich die Kapitänin des VfL ihren letzten Karriere-Auftritt vor heimischer Kulisse nicht vorgestellt. „Ich hätte mich gern mit einem Sieg verabschiedet“, brummte die 34-jährige Torfrau in die Runde. So aber überwog erstmal die Enttäuschung, hatten die Handballerinnen des VfL Oldenburg doch ihren finalen Bundesliga-Auftritt gegen den bis dato Tabellenletzten Sachsen Zwickau so richtig vergeigt. Mit dem 22:29 (8:15) war das Team sogar noch gut bedient.
Grüße zum Abschied
So hellte sich die Miene des Oldenburger Urgesteins auch nur langsam auf, als unmittelbar nach Spielschluss ihre große Abschiedszeremonie in der Arena begann. Verein, Trainer und Mitspielerinnen hatten sich eine Menge einfallen lassen. Grußbotschaften von Johannes Bitter, Leszek Krowicki, Wiebke Kethorn, Jenny
Behrend und Sascha Vorontsov, eingespielt auf der großen Videowand der Arena, würdigten die 17 Jahre lange Karriere dieser außergewöhnlichen Sportlerin. Botschaften, die Renner sichtlich rührten, als sie selbst das Mikrofon ergriff und sich bei allen bedankte.
Völlig losgelöst tollten nur einige Meter entfernt die Gäste aus Sachsen herum. Zwickau hatte sich im Fernduell
um den Relegationsplatz gegen Buchholz-Rosengarten im allerletzten Moment noch durchgesetzt. „Der Sieg für Zwickau geht völlig in Ordnung. Die Mannschaft hat heute das gezeigt, was uns sonst auszeichnet. Sie haben gefightet, die Konzentration 60 Minuten lang hochgehalten und waren bis zum Ende griffig in der Abwehr. Alles das, was uns heute gefehlt hat“, befand Oldenburgs Chefcoach Niels Bötel.