Düsterer Krimifall um einen Feuerteufel
ZDF zeigt an diesem Abend „Landkrimi – Flammenmädchen“aus dem Salzburgerland
Berlin – „Heiliger St. Florian, verschone mein Haus“, betet eben noch eine alte Frau bei Kerzenlicht unter ihrem Kruzifix. Gleich darauf lodern hell die Flammen aus einem alten bäuerlichen Gebäude am Ortsrand. Und die Freiwillige Feuerwehr rückt wieder an. Bereits zum sechsten Mal in Folge. Denn ein Feuerteufel geht um im Pinzgau im Südwesten des österreichischen Bundeslandes Salzburg.
Wobei es sich in Wirklichkeit um eine Teufelin handelt. Die Zuschauer erkennen bald das Gesicht des jungen Mädchens, das wie gebannt auf den Brand starrt. Es stellt sich heraus, dass dabei ein junger Mann verkohlt ist. Spannend ist es, mitzuverfolgen, wie die gestandene Postenkommandantin Franziska Heilmayr (dafür „Romy“-preisgekrönt: Stefanie Reinsperger) und ihr LKA-Kollege Martin Merana (Manuel Rubey) den Fall auch mit Hilfe vieler dialektlastiger Dialoge lösen.
Düsteres Panorama
„Flammenmädchen“heißt die Episode aus der Reihe „Landkrimi“von ZDF, ORF und epo-film (Wien) – es ist der dritte und vorerst letzte Fall der beiden. Regisseurin Catalina Molina („Das Glück ist ein Vogerl“), die auch am feministisch engagierten Drehbuch von Sarah Wassermair mitgewirkt hat, gelingt es, ein düsteres Gesellschaftspanaroma aus der so idyllisch anmutenden Provinz zu gestalten.
In dem Krimi an diesem Montag um 20.15 Uhr im
Die 16-jährige Sophie (Annika Wonner) steht im „Landkrimi“-Fall „Flammenmädchen“im Fokus.
Zweiten hat fast jeder Dreck am Stecken – was dank raffiniert verschachtelter Geschichte, intensiven Darstellern und starken Bildern kaum wie eine Plattitüde wirkt. Im Visier des Publikums steht durchweg die 16-jährige Sophie (Annika Wonner), Tochter
des alkoholkranken Gastwirts Fenks (Thomas Mraz) und von diesem mies behandelt. Die Mutter hat ihren Mann längst verlassen – als Mitglied der Band „Ratten“.
Hat Sophie den Basti absichtlich umgebracht oder war es ein entsetzlicher Kollateralschaden? Die Frage treibt die Handlung voran.
Dunkle Vergangenheit
Zumal auch der tote junge Mann, Sohn des Feuerwehrchefs und Unternehmers Moser (Simon Schwarz, „Die Wannseekonferenz“), eine teils dunkle Vergangenheit hatte.
So war er drei Jahre zuvor einige Zeit spurlos verschwunden. Im Ausland, beteuert sein aggressiv auftretender Vater. Moser verdächtigt Theo (Nils Arztmann), den jugendlichen Betreiber einer MotorradWerkstatt und will Lynchjustiz üben. Nur knapp kann Heilmayr das verhindern. Und die Postenkommandantin kommt sogar Machenschaften ihres eigenen Vaters und Amtsvorgängers auf die Spur – von denen sie nichts ahnend finanziell profitiert hat.