Euphorie beim VfB: „Diese Stadt ist eine Fußballstadt“
Oldenburger kämpfen um Ticket für 3. Liga – Wo gibt es Karten?
Oldenburg – Nach den Feierlichkeiten rund um den Meistertriumph des VfB Oldenburg in der Regionalliga Nord könnte auf die Stadt ein noch viel größeres Fußball-Fest zukommen.
Elf Jahre nach dem DFBPokal-Duell mit dem Hamburger SV (1:2) könnte das Marschmer
wegstadion im Rückspiel der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga gegen den BFC Dynamo am 4. Juni (Samstag, 14 Uhr) wieder an Kapazitätsgrenzen stoßen.
„Wie wichtig die Unterstützung durch die vielen Fans ist, hat sich wieder einmal gezeigt“, sagt VfB-Trainer Dario Fossi im Rückblick auf die Anfeuerung beim 1:1 gegen Holstein Kiel II, mit dem sein Team am Samstag vor 3618 Zuschauern aus eigener Kraft die Meisterschaft perfekt gemacht
hatte. „Diese Stadt ist eine Fußballstadt“, meinte Eugen Gehlenborg, Ehrenpräsident des Norddeutschen FußballVerbandes, bei der Meisterehrung nach dem Spiel und bestärkte damit auch Hoffnungen auf den möglichen Bau eines neuen Stadions.
Vor der Partie hatte es einen großen Fanmarsch aus der Stadt zur in der aktuellen Form nicht für die 3. Liga tauglichen Arena am Marschweg gegeben. „Die Fans haben imhinter uns gestanden“, betont Fossi. Jetzt stehen sie in Schlangen an, um Karten für die Relegation zur 3. Liga gegen den BFC Dynamo zu ergattern. Für das Hinspiel am Samstag (28. Mai, 14 Uhr) vor wohl mehr als 4000 Zuschauern beim Nordost-Meister in Berlin gehen 570 Tickets an den VfB, der am Montagabend besprechen wollte, wie er dieses Gästekontingent verteilt.
Für das Rückspiel am 4. Juni am Marschweg können bis diesen Mittwoch DauerkartenInhaber, Mitglieder und andere Personen, die ein Ticket für das finale Ligaduell mit Kiel II erworben hatten, ein Vorkaufsrecht für eine Karte in der Geschäftsstelle (Maastrichter Straße, 9 bis 18 Uhr) oder online über die VfB-Seite wahrnehmen. DauerkartenInhaber können bis zu vier weitere kaufen. Der VfB hofft auf eine fünfstellige Besucherzahl, etwa 12 000 dürften rein.
Oldenburg – Nach einem freien Tag beginnt für die Fußballer des VfB Oldenburg an diesem Dienstag die sportliche Vorbereitung auf das erste Duell in der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga am Samstag (28. Mai, Anstoß 14 Uhr, ab 13 Uhr Liveticker bei www.NWZonline.de) beim BFC Dynamo. Abseits des Platzes kann sich der Traditionsclub, der gerade die Meisterschaft in der Regionalliga Nord endgültig gesichert hat, keine Regenerationsphase leisten.
Gut geplant
Der VfB muss nicht nur bis zum 1. Juni die Forderungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die Erteilung einer Drittliga-Lizenz erfüllen. Ein Fußball-Fest, wie es das Rückspiel gegen die Berliner am 4. Juni (Samstag, 14 Uhr, Marschwegstadion) werden soll, muss gut geplant werden. „Wir hoffen auf eine fünfstellige Zuschauerzahl“, sagt Geschäftsführer Michael Weinberg: „Aus Sicherheitsgründen
dürften etwa 12 000 Zuschauer rein.“Eigentliche Kapazität: 15 200.
Gut besucht
Ausverkauft war die Arena, die speziell aufgrund des fehlenden Flutlichts im aktuellen Zustand nicht für die 3. Liga tauglich wäre, letztmals vor rund elf Jahren. Am 30. Juli 2011 sahen 15 552 Menschen (es gab eine Zusatztribüne) die knappe 1:2-Niederlage des damals in der fünftklassigen Oberliga Niedersachsen spielenden VfB in der ersten Runde
des DFB-Pokals gegen den Bundesligisten Hamburger SV.
Gut gefeiert
Am 4. Juni könnte das in die Jahre gekommene Stadion die größte Fußball-Sause seit diesem HSV-Spiel erleben. Die Euphorie in Oldenburg und umzu steigt mit der Aussicht auf Profifußball. Am vergangenen Samstag hatten sich in der Stadt bereits lange nicht gesehene Szenen abgespielt. Vor dem finalen Ligaduell mit Holstein Kiel II (durch das 1:1 wurde die Meisterschaft in der Regionalliga Nord perfekt gemacht) hatten sich Hunderte VfB-Fans auf dem Waffenplatz versammelt und waren danach gemeinsam zum Marschweg gezogen. Im Stadion sahen dann 3618 Menschen Remis und Meisterfeier.
Gut gesteigert
Zum Vergleich: In der Saison 2018/19 (es war die bislang letzte, die vor der Pandemie komplett unter normalen Bedingungen gespielt wurde) hatte der Schnitt bei etwa 1400 Besuchern pro Partie gelegen. In der Meisterrunde kamen jetzt zuletzt viermal in Folge mehr als 3000 Fans zu den Heimspielen. In der 3. Liga, von der der seit 2012 wieder viertklassige VfB sportlich jetzt nur noch zwei Schritte entfernt ist, dürfte die Euphorie noch deutlich wachsen. Wenn der VfB es denn schafft, dass er seine Heimspiele doch im Marschwegstadtion (aktuell vor allem aufgrund des fehlenden Flutlichts nicht tauglich für die 3. Liga) austragen darf. Wie erwähnt: Organisatorisch sind keine Regenerationsphasen drin.