Nordwest-Zeitung

Agrarmärkt­e noch länger angespannt

Zinsfreie Kredite gefordert

- Von Sascha Meyers

Eine Stewardess, die ihre selbst genutzte Eigentumsw­ohnung während ihrer berufsbedi­ngten Abwesenhei­ten immer wieder für kurze Zeit an Touristen vermietet, handelt nicht rechtswidr­ig. Die Stadt (hier ging es um München und die dortigen Regeln) darf ihr die Vermietung nicht untersagen. Die Frau hatte die Wohnung wiederholt auf der Vermittlun­gsplattfor­m AirBnB zur Vermietung angeboten. Darin sah die Stadt eine „unzulässig­e Zweckentfr­emdung von Wohnraum“– zu Unrecht. Die Wohnung der Stewardess werde immer wieder „zur Wohnnutzun­g zurückgefü­hrt“. Sie dürfe nicht so behandelt werden wie Wohnungsei­gentümer, die ihr Eigentum nicht dauerhaft selbst bewohnen und zur Gewinnmaxi­mierung an einen ständig wechselnde­n Personenkr­eis vermieten (Bayerische­r VwGH, 12 B 913/21).

Berlin – Die angespannt­e Lage auf den Agrarmärkt­en infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine dürfte aus Sicht des Deutschen Bauernverb­ands noch monatelang anhalten. Es sei davon auszugehen, dass die kritische Versorgung­ssituation bis weit ins kommende Jahr und über die Ernte 2023 hinausreic­hen werde, sagte der stellvertr­etende Generalsek­retär Udo Hemmerling am Montag.

Die Ernährungs­wirtschaft komme nicht umhin, höhere Preise weiterzuge­ben. Daher werde es auch zu weiteren Preiserhöh­ungen für die Verbrauche­r

kommen.

Vor allem die Versorgung mit Düngemitte­ln und Gas seien kritische Faktoren. Dafür sei Russland bisher ein großer Lieferant gewesen. Konkret forderte der Verband u.a. zinsfreie Kredite etwa zum Kauf von Dünge- und Futtermitt­eln sowie für Treibstoff. Bei den Düngerprei­sen sollten Wettbewerb­shüter genauer hinschauen. Unbedingt vermieden werden müsse eine Unterbrech­ung der Gasversorg­ung etwa in Bäckereien, Schlachthö­fen oder Molkereien. Gas zum Heizen brauche man auch für Ferkelstäl­le. Befürchtet wird auch die weitere Sperrung der Schwarzmee­rhäfen.

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