Wieder Fischsterben in Bornhorst
Fast 1000 Kilogramm Fisch im Geestrandgraben verendet – Sauerstoffmangel
in Fahrtrichtung Emden/Leer wird im Rahmen der Grunderneuerung der A 28 bei der Anschlussstelle Wechloy von Montag, 30. Mai, ab 6 Uhr bis Donnerstag, 16. Juni, voraussichtlich bis 24 Uhr für den Kfz-Verkehr voll gesperrt. Eine Umleitung ist ausgeschildert.
Blitzer: Die Stadt Oldenburg kontrolliert die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer heute unter anderem im Scheideweg und im Bürgerbuschweg.
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Oldenburg – Erneutes Fischsterben im Geestrandgraben in Bornhorst: Gegen 17 Uhr wurden am Sonntag die Bornhorster Sportfischer über tote Fische informiert, die auf dem Wasser des Grabens trieben, der nördlich entlang des Straßendamms durch die Bornhorster Wiesen verläuft. Durch den raschen Einsatz von Feuerwehr, der Unteren Wasserbehörde Wesermarsch und der Polizei konnte zunächst ein größerer Schaden verhindert werden, doch am Montag ging das Fischsterben weiter und die Freiwillige Feuerwehr Ohmstede musste gegen Mittag ihren Einsatz ihren in der Nacht zu Montag beendeten Einsatz fortsetzen. Die Einsatzkräfte belüfteten das Gewässer. Wasser wurde in Umwälzbelüftern mit Sauerstoff angereichert und in den Geestrandgraben zurückbefördert.
Anzeige erstattet
„Bei einer Wassertemperatur von 19,5 Grad lag der Sauerstoffgehalt bei 0,3 Milligramm pro Liter. Normal sind 8,9 Milligramm bei einer 100prozentigen Sättigung.“, teilte Andreas Kauß, Vorsitzender des Sportfischereivereins Bornhorst am Montag mit. Kauß hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Betroffen waren zunächst in erster Linie Güstern und Rotaugen, am Montag kamen zahlreiche antag
Trauriger Anblick: Im Geestrandgraben starben erneut zahlreiche Fische.
dere Edelfische hinzu. Knapp eine Tonne Fisch wurde an Land geholt und wird nun zur Tierkörperbeseitigungsanlage gebracht. Der finanzielle Schaden ist beträchtlich.
Katastrophe
Ein solches Ereignis ist für jede betroffene Art eine Katastrophe
– gerade unter Berücksichtigung des aktuellen Artenrückganges, so Kauß. Die Polizei hat Wasserproben nehmen lassen und aufgrund einer möglichen Gewässerverunreinigung die Ermittlungen aufgenommen, teilte Polizeisprecher Stephan Klatte mit.
Wenige Stunden zuvor hatten die Sportfischer am Sams
Belüften den Geestrandgraben mit mit Sauerstoff angereichertem Wasser: Die Freiwillige Feuerwehr Ohmstede half vor Ort dabei, schlimmeres abzuwenden. noch junge Aale im Wert von 5300 Euro ausgesetzt. Das Geld stammt aus einer Spendenaktion. Vor fast genau einem Jahr, am 1. Mai 2021, war es ebenfalls zu einem großen Fischsterben gekommen. Zu den toten Tieren gehörten damals Zander, Brassen und Karpfen. Auch Jungfische waren darunter, die von den Fischern ausgesetzt worden waren.
Sauerstoffverlust
Der Fischereiverein behält den Geestrandgraben weiterhin im Blick, der aus dem Stadtnorden kommend um die Bornhorster Wiesen herum unter dem Straßendamm hindurch durch den Moorhauser Polder, der zu Elsfleth und dem Landkreis Wesermarsch gehört, Richtung Hunte fließt. Welche Ursache der dramatische Sauerstoffverlust haben könnte, steht bisher noch nicht fest, die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Laut Kauß wurden an mehreren Stellen entlang des Verlaufs des Wasserzuges bis hoch nach Etzhorn Proben gezogen.
Schnelles Handeln
„Toll war, dass besorgte Bürger sofort den Kontakt zur Polizei und über E-Mail zu uns gesucht haben und dafür verantwortlich sind, dass alle handelnden Personen so schnell agieren konnten“, bedankt sich der Fischereivorsitzende.