Sonnenbrille gehört zum Sommer
Zu starke UV-Strahlung kann akute und chronische Schäden verursachen
Oldenburg – Sonniges Frühlingsund Sommerwetter sorgt zumeist für gute Laune und regt zu Freizeitaktivitäten unter freiem Himmel an. Zu viel Sonneneinstrahlung kann aber nicht nur der Haut sondern auch den Augen schaden. Neben akuten kann es auch zu chronischen Schäden kommen. Probleme lassen sich in der Regel mit leicht praktizierbaren Vorsichtsregeln vermeiden. Fachgesellschaften empfehlen, dass man die Augen mit einer geeigneten Sonnenbrille vor UV-Licht schützt und vor allem in der Mittagszeit den direkten Blick in in die Sonne vermeidet, da diese dann am höchsten steht und eine besonders intensive Wirkung hat, Bei der Versorgung der Haut mit Sonnencreme sollten auch die Augenlider nicht vergessen werden.
Besondere Vorsicht ist für Kleinkinder geboten, weil der natürliche Sonnenschutz der Augen in jungen Jahren noch nicht voll ausgebildet ist. Kinder bis zum zwölften Lebensjahr sollten bei Sonnenschein grundsätzlich mit einer Sonnenbrille ausgestattet werden, wenn ein längerer Aufenthalt im Freien geplant ist. Im Erwachsenenalter ist das Auge mit verschiedenen Filtern versehen, die einen gewissen natürlichen Schutz bewirken.
Zu viel Sonnenlicht kann daher zwar für unangenehme akute Beschwerden sorgen, Dauerhafte Schädigungen des Sehvermögens bleiben aber nur selten zurück. Genau das gilt übrigens auch für Menschen mit einer Augenerkrankung, die etwa wegen Fehl-, Weit oder Kurzsichtigkeit eine Brille bzw. Kontaktlinsen tragen müssen.
Erhöhtes Risiko bei AMD
Anders ist das bei einer Altersbedingten Makuladegeneration. Zu viel Sonneneinstrahlung erhöht bei der AMD das Risiko für eine Verschlechterung, erklärt Tim Ahmels, Assistenzarzt für Augenheilkunde in der Universitätsklinik für Augenheilkunde im Pius-Hospital Oldenburg: „Das
Sonnenlicht regt den ohnehin schon überlasteten Stoffwechsel im Auge weiter an.“Als Folge sammeln sich vermehrt Stoffwechselrückstände an, wodurch sich der Schädigungsprozess verstärkt und beschleunigt.
Eine der häufig auftretenden Akut-Schädigungen ist die sogenannte Schneeblindheit, die sich meistens rund sechs Stunden nach einer starken Sonneneinwirkung auf das Auge mit starken Schmerzen und Rötungen sowie Defiziten beim Sehen bemerkbar macht. Ursache ist eine Schädigung der Hornhaut, die das Auge wie die Frontscheibe
eines Autos als äußere Schicht vor übermäßiger UV-Strahlung schützt.
Im Dunkeln aufhalten
Da Hornhaut-Verletzungen fast immer von selbst innerhalb kurzer Zeit heilen, reicht es zumeist aus, sich für einige Stunden im Dunkeln aufzuhalten und ggf. pflegende Tränenersatzmittel in die Augen zu tropfen. „Die Beschwerden gehen dann normalerweise schnell zurück und sind binnen 24 Stunden verschwunden“, betont Tim Ahmels. Bleibende Schäden muss man in der Regel nicht befürchten.
Eine zweite verbreitete akute Schädigungsform ist eine Netzhautschädigung. Probleme an dieser ganz hinten im Auge sitzenden schärfsten Stelle des Sehens entstehen in erster Linie durch eine photochemische Reaktion, die mit der Einwirkung der Sonnenstrahlen einhergeht. Typisches Symptom ist ein weißer Punkt, der in der Mitte des Sichtfeldes wahrgenommen wird und eine starke Sichtbehinderung bewirken kann. Das Sehvermögen werde zwar meistens innerhalb eines halben Jahres wieder normal. In seltenen Fällen bleibe das Sehen aber schlecht.