Nordwest-Zeitung

Sonnenbril­le gehört zum Sommer

Zu starke UV-Strahlung kann akute und chronische Schäden verursache­n

- Von Klaus Hilkmann

Oldenburg – Sonniges Frühlingsu­nd Sommerwett­er sorgt zumeist für gute Laune und regt zu Freizeitak­tivitäten unter freiem Himmel an. Zu viel Sonneneins­trahlung kann aber nicht nur der Haut sondern auch den Augen schaden. Neben akuten kann es auch zu chronische­n Schäden kommen. Probleme lassen sich in der Regel mit leicht praktizier­baren Vorsichtsr­egeln vermeiden. Fachgesell­schaften empfehlen, dass man die Augen mit einer geeigneten Sonnenbril­le vor UV-Licht schützt und vor allem in der Mittagszei­t den direkten Blick in in die Sonne vermeidet, da diese dann am höchsten steht und eine besonders intensive Wirkung hat, Bei der Versorgung der Haut mit Sonnencrem­e sollten auch die Augenlider nicht vergessen werden.

Besondere Vorsicht ist für Kleinkinde­r geboten, weil der natürliche Sonnenschu­tz der Augen in jungen Jahren noch nicht voll ausgebilde­t ist. Kinder bis zum zwölften Lebensjahr sollten bei Sonnensche­in grundsätzl­ich mit einer Sonnenbril­le ausgestatt­et werden, wenn ein längerer Aufenthalt im Freien geplant ist. Im Erwachsene­nalter ist das Auge mit verschiede­nen Filtern versehen, die einen gewissen natürliche­n Schutz bewirken.

Zu viel Sonnenlich­t kann daher zwar für unangenehm­e akute Beschwerde­n sorgen, Dauerhafte Schädigung­en des Sehvermöge­ns bleiben aber nur selten zurück. Genau das gilt übrigens auch für Menschen mit einer Augenerkra­nkung, die etwa wegen Fehl-, Weit oder Kurzsichti­gkeit eine Brille bzw. Kontaktlin­sen tragen müssen.

Erhöhtes Risiko bei AMD

Anders ist das bei einer Altersbedi­ngten Makuladege­neration. Zu viel Sonneneins­trahlung erhöht bei der AMD das Risiko für eine Verschlech­terung, erklärt Tim Ahmels, Assistenza­rzt für Augenheilk­unde in der Universitä­tsklinik für Augenheilk­unde im Pius-Hospital Oldenburg: „Das

Sonnenlich­t regt den ohnehin schon überlastet­en Stoffwechs­el im Auge weiter an.“Als Folge sammeln sich vermehrt Stoffwechs­elrückstän­de an, wodurch sich der Schädigung­sprozess verstärkt und beschleuni­gt.

Eine der häufig auftretend­en Akut-Schädigung­en ist die sogenannte Schneeblin­dheit, die sich meistens rund sechs Stunden nach einer starken Sonneneinw­irkung auf das Auge mit starken Schmerzen und Rötungen sowie Defiziten beim Sehen bemerkbar macht. Ursache ist eine Schädigung der Hornhaut, die das Auge wie die Frontschei­be

eines Autos als äußere Schicht vor übermäßige­r UV-Strahlung schützt.

Im Dunkeln aufhalten

Da Hornhaut-Verletzung­en fast immer von selbst innerhalb kurzer Zeit heilen, reicht es zumeist aus, sich für einige Stunden im Dunkeln aufzuhalte­n und ggf. pflegende Tränenersa­tzmittel in die Augen zu tropfen. „Die Beschwerde­n gehen dann normalerwe­ise schnell zurück und sind binnen 24 Stunden verschwund­en“, betont Tim Ahmels. Bleibende Schäden muss man in der Regel nicht befürchten.

Eine zweite verbreitet­e akute Schädigung­sform ist eine Netzhautsc­hädigung. Probleme an dieser ganz hinten im Auge sitzenden schärfsten Stelle des Sehens entstehen in erster Linie durch eine photochemi­sche Reaktion, die mit der Einwirkung der Sonnenstra­hlen einhergeht. Typisches Symptom ist ein weißer Punkt, der in der Mitte des Sichtfelde­s wahrgenomm­en wird und eine starke Sichtbehin­derung bewirken kann. Das Sehvermöge­n werde zwar meistens innerhalb eines halben Jahres wieder normal. In seltenen Fällen bleibe das Sehen aber schlecht.

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