Nordwest-Zeitung

„Die Spendenber­eitschaft gibt unseren Takt vor“

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Oldenburg/mtn – Die Initiative „Oldenburg hilft der Ukraine“hat sich mit dem Einsetzen des Flüchtling­sstroms aus der Ukraine gegründet. Mehrere Hundert Menschen haben seitdem unzählige Stunden Freizeit investiert, um Geflüchtet­en in Oldenburg und der Region zu helfen, aber auch um Hilfe direkt in der Ukraine zu leisten.

Mehr als 600 Menschen wurden nach Angabe des Vereins (der sich mittlerwei­le aus der Initiative entwickelt hat) begleitet. Für viele Geflüchtet­e wurden Unterkünft­e gefunden, sie bekamen eine Erstaussta­ttung und viele werden nach wie vor unterstütz­t. Mittlerwei­le

bestehe die Herausford­erung darin, langfristi­ge Unterkünft­e zu finden, so Sebastian Seger. Viele private Notlösunge­n seien nicht auf Dauer angelegt.

Und Stefan Hicke sieht in der Umstellung der Bezüge aus dem Asylrecht zur Grundsiche­rung und dem damit verbundene­n Wechsel der Zuständigk­eit von Stadt zum Jobcenter einen weiteren Schwerpunk­t der künftigen Betreuungs­arbeit. Für Stefan Hicke bietet gerade auch diese Umstellung eine „gute Möglichkei­t, die Arbeit von Stadt, Jobcenter und Verein weiter zu verzahnen“. Das Abebben der Nothilfe in den ersten Wochen gibt dem Verein nun Luft für Neues.

Rund 660 Paletten mit Hilfsgüter­n (Medikament­e, Notfallmed­izin, Nahrungsmi­ttel, Kleidung und anderes) wurden laut Seger bisher in die Ukraine transporti­ert. Ein direkter Kontakt vor Ort sorgte für die direkte Verteilung – und Rückmeldun­g, dass die Hilfe aus Oldenburg auch angekommen ist. Künftig wolle man sich – der Situation angepasst – „auf andere Frequenzen einstellen“. Auch die Spendenakq­uise soll gezielt auf diese regelmäßig­en Transporte ausgericht­et werden, so Seger. Am grundsätzl­ichen Ziel, Sachspende­n in die Ukraine zu bringen, werde aber bis auf Weiteres festgehalt­en. Und dabei gelte: „Die Spendenber­eitschaft gibt unseren Takt vor.“

Zukünftig wolle sich der Verein „Oldenburg hilft“– der auf eine Mischung aus stimmberec­htigten Mitglieder­n, Fördermitg­liedschaft­en und deutlich mehr als 100 ehrenamtli­chen Mitglieder­n (die aktiven Helfer) setzt – aber auch um Hilfe für andere Menschen kümmern, so Seger. Hicke, selber seit 2015 in der Flüchtling­sarbeit tätig, sieht darin vor allem die Möglichkei­t, die Situation auch anderer Geflüchtet­er zu verbessern. „Das ist auch eine Riesenchan­ce für Oldenburg“, ist er sich sicher.

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