Höchste Risikostufe bei ausverkauftem VfB-Spiel
Marschweg, Autobahnabfahrt und mehr am Samstag gesperrt
Oldenburg – Wie hoch das Risiko für die Fußballer des VfB Oldenburg ist, nach dem starken 2:0 im Hinspiel der Relegation beim BFC Dynamo an diesem Samstag (14 Uhr, Marschwegstadion) zu Hause noch den Aufstieg in die 3. Liga zu verspielen, ist schwer abzuschätzen. Welche Risikostufe das Duell der Meister der Regionalligen Nord und Nordost erhält, steht dagegen fest: die höchste.
„Es ist ein Hochrisikospiel – das bedeutet eine absolute Trennung der Fanlager von Anfahrt bis Abfahrt“, erklärt VfB-Geschäftsführer Michael Weinberg. Verein, Sicherheitsdienst, Stadt, Polizei, Feuerwehr und andere Beteiligte haben am Montag über Maßnahmen gesprochen, die nicht nur aufgrund der großen Masse an Zuschauern, sondern auch aufgrund der zu erwartenden Fanklientel notwendig sind.
Das Marschwegstadion wird gegen die Berliner erstmals seit dem DFB-Pokalduell 2011 mit dem damaligen Bundesligisten Hamburger SV (1:2) ausverkauft sein. Nachdem der VfB am Sonntag verkündet hatte, dass nur noch Restkarten für den Stehplatzbereich zu haben sind, waren auch diese rasend schnell weg.
In der eigentlich rund 15 000 Zuschauer fassenden Arena, die in ihrem aktuellen Zustand nicht tauglich für die 3. Liga wäre, sind aus Sicherheitsgründen 12 000 Besucher zugelassen. In Berlin erlebten knapp 600 VfB-Fans das Hinspiel vor insgesamt etwa 5000 Zuschauern. Im Gegenzug ist ein Kontingent von 1300 Tickets an Dynamo gegangen.
Die BFC-Fans sind im Block I mit eigenem Eingang zum gesperrten Parkplatz unter der Autobahn untergebracht. Weitere Teile des Blockes sowie ein Bereich des zur Haupttribüne hin gelegenen Blocks H werden nicht besetzt, um die Fanlager zu separieren. Um die Sicherheit rund um das Stadion gewährleisten zu können, werden auch Autobahnabfahrt und Marschweg von dort bis zur Gartenstraße frühzeitig gesperrt. Mit weiteren Behinderungen ist wegen der Gäste-Anreise mit Bus und Bahn sowie eines erneuten Fanmarsches der Oldenburger Anhängerschaft vom Waffenplatz zur Arena zu rechnen. „Alle Fans aus Oldenburg sollten mit dem Fahrrad oder zu Fuß kommen“, rät Weinberg.
Oldenburg – „Auf geht’s – Oldenburg“, stand am vergangenen Samstag vor dem Hinspiel der Relegation zur 3. Liga bei Dynamo Berlin auf dem großen, blau-weißen Banner, mit dem die VfB-Fans in der Arena des Gegners im Sportforum Hohenschönhausen für eine Gänsehaut-Atmosphäre sorgten. Auch die folgenden gut 90 Minuten wurden eine von zwei Kopfballtoren von Robert Zietarski zum 2:0-Sieg gekrönte, blau-weiße Party. Von der weinrot-weißen Fußball-Leidenschaft, mit der der BFC zuvor in der Regionalliga Nordost zur Meisterschaft gestürmt war, zeigten die Gastgeber an diesem Tag zu wenig.
Eingeschenkt
„Wir sind erst Halbzeit-Aufsteiger“, warnt VfB-Geschäftsführer Michael Weinberg aber davor, den Rivalen von der Spree angesichts der komfortablen Ausgangslage jetzt im Rückspiel an diesem Samstag (14 Uhr, Marschwegstadion ab 12 Uhr geöffnet) auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Berliner Bären, als die die erfahrene wie robuste Mannschaft durchaus zu bezeichnen wäre, wurden im eigenen Stadion zwar bei zwei Standardsituationen von den Oldenburgern an der Nase herumgeführt. Das Hauptstadt-Team um Torjäger Christian Beck wird aber versuchen, sich in diesen Tagen aufzurappeln, um am Marschweg mit sportlicher Tatze zurückzuschlagen und sich keine Tore mehr einschenken zu lassen.
Eingeheizt
Auf der anderen Seite bereitet sich das VfB-Team um Trainer Dario Fossi in dieser Woche intensiv darauf vor, die blau-weiße Fußball-Euphorie in der Stadt im Heimspiel weiter anzuheizen. Am Samstag sind deutlich mehr als 10 000 Heimfans dabei. Nachdem der Meister der Regionalliga Nord am Sonntag verkündet hatte, dass es für das Rückspiel nur Restkarten gibt, waren auch
diese rasch vergriffen.
Eingeladen
In Berlin durften unter den etwa 5000 Zuschauern im Sportforum Hohenschönhausen rund 600 VfB-Fans sein. Im Gegenzug sind für das Duell in Oldenburg aufgrund der größeren Gesamtkapazität 1300 Dynamo-Anhänger eingeladen. Erst sollten 1200 Tickets an den BFC gehen, der aber gern 1700 gehabt hätte. Wie viele Menschen den Hauptstadt-Club nach der Hinspielpleite begleiten, wird sich zeigen. Für den Fall, dass das Kontingent nicht ausgenutzt wird, dürfen die Oldenburger aber keinesfalls auf Ticket-Rückläufer für den Gästeblock hoffen. Das Duell ist ein Hochrisikospiel, bei dem eine strikte Trennung der beiden Lager herrscht.
Eingeschränkt
In der rund 15 000 Zuschauer fassenden Arena am Marschweg sind aus Sicherheitsgründen für das Relegationsduell 12 000 Besucher zugelassen. Unter anderem sind die Blöcke rechts und links neben dem zum Parkplatz unter der Autobahn gelegenen Gästebereich gesperrt. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort und wird unter anderem frühzeitig Marschweg, Autobahnabfahrt und den dortigen Parkplatz abriegeln. „Mit dem Auto zu kommen, davon ist abzuraten“, sagt Weinberg auch mit Blick auf weitere Verkehrsbehinderungen, die es in der Stadt wegen der Anreise der BFC-Fans mit Bus und Bahn und des erneuten Fanmarsches der VfB-Anhängerschaft geben wird. Um 10 Uhr soll die blau-weiße Party am Waffenplatz beginnen.