Zusatzschilder erklären Straßennamen
Oldenburger Bürgerstiftung erinnert an drei große Persönlichkeiten
Oldenburg – Willa Thorade, Henny Böger und Ludwig Münstermann: In Oldenburg sind Straßen nach ihnen benannt. Doch wer waren diese Persönlichkeiten, warum wurde ihnen diese Ehrung zuteil, was hat ihr Lebenswerk ausgezeichnet, dass ihnen diese Ehre posthum erwiesen wurde? Fragen, die die Oldenburger Bürgerstiftung beantwortet. Unter den Straßenschildern wurden kleine Erklär–Schilder montiert. Alle drei Straßen liegen in Eversten zwischen der Edewechter Landstraße und Hundsmühler Straße. Zu den Namen:
Willa Thorade
Willa Thorade wurde am 12. 11. 1871 als älteste Tochter des Bankdirektors Carl Heinrich Thorade und seiner Ehefrau, der Lehrerin Anna Thorade, geboren. Ihre Schulzeit verbrachte sie an der Cäcilienschule. Am 12. August 1870 wurde in Oldenburg der erste Vaterländische Frauenverein (VFV) gegründet. Im Jahr 1892 schlossen sich alle bis dahin gegründeten Frauenvereine zum Verband der Vaterländischen Frauen-Vereine im Großherzogtum Oldenburg zusammen. Auf Willa Thorades Anregung entstanden hauptsächlich in Oldenburg viele soziale Einrichtungen wie: Berufsschule für Mädchen, Frauenfachschule, Säuglingsheime und Mütterberatungsstellen.
Henny Böger
Willa Thorade bewarb sich 1918 als eine der ersten Frauen um ein Amt im Stadtrat und
Zusatzschild mit kleinem Schönheitsfehler, der noch korrigiert wird: Die Mü(n)stermannstraße wurde nach einem Bildhauer benannt.
war als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) von 1919-1933 deren Mitglied. Ihr Aufgabengebiet umfasste Theater- und Schulfragen. 1933 legte sie ihre öffentlichen Ämter aus Protest gegen die Nationalsozialisten nieder. Ihrem dann von ihr ins Leben gerufenen „DienstagsKreis“in ihrem Haus gehörten Gertrud Bäumer, Marianne Weber und Helene Lange an.
Johanne Henriette (Henny) Elise Böger wurde am 19. Januar 1860 in der Achternstraße
in Oldenburg geboren. Sie ging in Oldenburg zur Schule und besuchte anschließend das Lehrerseminar in Hannover. 1865 wurde der „Allgemeine Deutsche Frauenverein“gegründet, der sich der desaströsen Lage der Arbeiterinnen widmete. Im Jahr 1891 gründete sie den „Verein Oldenburger Lehrerinnen“, den sie bis 1918 leitete. Im Jahr 1894 schloss sich der Verein dem „Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenverein“an, der von Helene Lange geleitet wurde.
Henny Böger ist es zu verdanken, dass sich die Lage der damaligen Lehrerinnen erheblich verbesserte. 1946 wurde der „Verein Oldenburgischer Lehrer und Lehrerinnen“gegründet, der die Tradition fortsetzt. Henny Böger verstarb im Jahr 1920.
Ludwig Münstermann
Ludwig Münstermann wurde vermutlich um 1575 in Bremen geboren. Er erlernte dort das Steinmetz- und BildhauerHandwerk.
1599 wurde Münstermann erstmalig urkundlich erwähnt, als er in das Hamburger Drechsleramt erhoben wurde. Münstermann gestaltete viele Altäre, Kanzeln, Taufen und Orgelprospekte in Kirchen, besonders in der Grafschaft Oldenburg-Delmenhorst. In der Vareler Schlosskirche befindet sich der größte erhaltene Altar(1614). Münstermann ist zwischen März 1637 und Dezember 1638 verstorben.
→Quelle: Bürgerstiftung Oldenburg