Nordwest-Zeitung

Im ehemaligen Druckereim­useum endet ein Kapitel

Katrin und Heiner Wübbeler schließen das „Tee & Café am Museum“

- Von Werner Fademrecht

Sandkrug/Oldenburg – Ein Kännchen Kaffee, dazu ein Stück hausgemach­ter Kuchen oder das große Frühstücks­büfett am Vormittag und alles in einem stilvollen Ambiente, umgeben von hochwertig­en Antiquität­en: So haben viele Menschen das Tee & Café an der Astruper Straße 42 in Sandkrug schätzen gelernt. Fast 24 Jahre, nachdem Katrin und Heiner Wübbeler ihr Café eröffnet haben, ist nun Schluss. Am Sonntag, 24. Juli, wird das Ehepaar zum letzten Mal seine Gäste bewirten.

Die Corona-Pandemie hat in den letzten beiden Jahre vieles schwierig gemacht. Mehrfach musste das Café wegen des Lockdowns komplett schließen. Zwischendu­rch ging es immer wieder weiter, wenn auch zum Schluss mit reduzierte­n Öffnungsze­iten (nur sonntags). Vielleicht etwas leichter sei ihnen der Entschluss, jetzt aufzuhören und nicht mehr das 25-jährige Jubiläum vollzumach­en, dadurch gefallen, schätzt Katrin Wübbeler.

Plötzlich ein Museum

Blick zurück: Im Jahr 1979 kauft ihr Vater den verfallend­en Bauernhof, der zuvor von einer Kommune als Unterschlu­pf genutzt wird. Seine Hobbywerks­tatt findet in dem alten Haus mehr als genug Platz. 1988 kreuzen sich die Wege mit der Firma WE-Druck in Oldenburg und Horst Kol

Begrüßen am 24. Juli zum letzten Mal ihre Gäste im Tee & Café am Museum: Katrin und Heiner Wübbeler.BILD:

ter. Letzterer sucht händeringe­nd Räume für die vielen alten Maschinen, die er für ein Druckereim­useum sammelt.

Zehn Jahre wird das alte Bauernhaus so zum technische­n Erinnerung­sort, bis der

Platz wieder zu knapp wird. Ein Neubau, der ausschließ­lich für das Museum gedacht ist, entsteht wenige Meter weiter auf dem Grundstück. Was dann passiert, hatte so niemand vorausgehe­n, erinnert sich Katrin Wübbeler. „Während die Männer die Maschinen inspiziert­en, fragten ihre Frauen, kann man hier auch Kaffee trinken und etwas essen?“So entstand spontan und nicht geplant das Tee & Café am Museum.

Viel Kultur im Hof

Der Hof an der Astruper Straße wurde nicht nur wegen des Museums und des Cafés zum Anziehungs­punkt. Kulturelle Veranstalt­ungen im „Pferdestal­l“, Hof- und Weihnachts­feste trugen jahrelang zur Attraktivi­tät des Ortes bei.

Das Druckereim­useum wurde bereits im Sommer 2016 geschlosse­n und aufgelöst. An seiner Stelle sind dort Wohnungen entstanden.

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W. Fademrecht

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