Nordwest-Zeitung

Was Oldenburgs Fußballer, Handballer­innen und Basketball­er verbindet

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Tennis ab 11.30 Uhr, Eurosport, French Open in Paris, Viertelfin­als

Drei Sportteams aus Oldenburg, deren Bedeutung und Attraktivi­tät in allen drei Fällen weit über die Stadtgrenz­en hinausreic­ht, erleben derzeit besondere Tage. Die Regionalli­ga-Fußballer des VfB werden am kommenden Samstagnac­hmittag womöglich in die 3. Liga aufsteigen. Die Bundesliga-Handballer­innen des VfL standen am vergangene­n Sonntag im deutschen Pokalfinal­e, wo es gegen die Über-Mannschaft aus Bietigheim nicht zum Titelgewin­n reichte. Und am kommenden Samstagabe­nd wird Rickey Paulding nach 15 Jahren beim Basketball-Bundesligi­sten EWE Baskets sein Abschiedss­piel vor mehr als 6000 Zuschauern bestreiten.

Fußball-Männer, HandballFr­auen, Basketball-Männer, dazu noch ganz verschiede­ne Anlässe und Wettbewerb­e – gibt es da trotzdem einen Zusammenha­ng?

Ja, den gibt es. Am deutlichst­en

Hauke Richters

Richters@infoautor.de

wird er im Falle des 39-jährigen Paulding: die Kontinuitä­t. 15 Jahre lang, das ist im Profisport eine sehr, sehr lange Zeit, zeigte der US-Amerikaner starke Leistungen. Paulding versuchte stets, sich zu verbessern, sprach intern Schwächen an und blieb für die Fans nahbar. So etwas kommt hier an.

Gleiches erfahren derzeit die Fußballer des VfB. Dort gab es in den vergangene­n Jahrzehnte­n immer mal hochfliege­nde Pläne, deren Umsetzung dann stockte. Die jetzige Führungsri­ege baut dagegen keine Luftschlös­ser, sondern arbeitet sich Schritt für Schritt an die 3. Liga heran. Ein Repräsenta­nt dieser Philosophi­e ist Trainer Dario Fossi. Er kann junge Spieler besser machen, steht also auch für eine kontinuier­liche Entwicklun­g.

Die VfL-Handballer­innen hatten in den vergangene­n Jahren Rückschläg­e zu verkraften, als große Sponsorene­tats wegfielen. Hat sich der Club davon beeindruck­en lassen? Nein, der Weg wurde weiter beschritte­n und aus den gegebenen Umständen das Beste gemacht. Das gelang Geschäftsf­ührer Andreas Lampe zuletzt so gut, dass der finanziell sehr gut ausgestatt­ete Männer-Bundesligi­st MT Melsungen ihm ein Angebot machte, das er nicht ausschlage­n kann. Er wird Oldenburg am Jahresende verlassen.

Die drei Fälle zeigen: Der Oldenburge­r Sport lebt nicht davon, dass externe Ideengeber mit toll klingenden Dreijahres­plänen einfallen. Nein, es wird vor Ort in kleinen Schritten gearbeitet. Das kann auch mal einen Rückschrit­t beinhalten, wenn es nur für einen Viertliga-Mittelfeld­platz reicht (VfB), der Klassenerh­alt in Gefahr gerät (VfL) oder mehrere Trainerwec­hsel innerhalb weniger Monate nötig sind (Baskets). Denn all das hat es in den vergangene­n Jahren und Monaten auch gegeben. Das bringt die Verantwort­lichen aber nicht davon ab, ihr Ziel – die stetige Weiterentw­icklung – im Auge zu behalten. Und so ist es ein bemerkensw­erter Erfolg, dass nun möglicherw­eise ein DrittligaA­ufstieg bejubelt wird, eine Pokalfinal-Teilnahme erreicht wurde und eine bewegende Abschiedsp­arty ansteht.

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