Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Prof. Dr. Maximilian Bockhorn (Bild) ist Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Oldenburg.
Wann ist eine Gallen-OP nötig? Bockhorn: Ein Problem an der Galle bedeutet längst nicht immer, dass die Gallenblase schnell entfernt werden sollte. Vielmehr muss stets genau geklärt werden, wodurch die Beschwerden verursacht und ob sie durch die Erkrankung anderer Organe ausgelöst werden. Nicht selten sind Erkrankungen an der Bauchspeicheldrüse und der Leber für Probleme an der Gallenblase verantwortlich. Die Abklärung gelingt am besten mit einem interdisziplinären Team, in dem Fachleute aus mehreren medizinischen Disziplinen eng zusammenarbeiten. Davon unabhängig gilt, dass die Entnahme der Gallenblase sinnvoll ist, wenn dort entstandene Steine zu Schmerzen und anderen Beschwerden führen.
Wie verläuft eine Gallen-OP? Bockhorn: Minimal-invasive Eingriffe sind heute die Standardverfahren. Dabei reichen zentimeterkleine Schnitte als Zugang zur Gallenblase aus. Moderne Zentren mit einer guten technischen Ausstattung können zunehmend Roboter-gestützte Verfahren nutzen, die ein noch präziseres Vorgehen und damit einen optimierten Erfolg ermöglichen.
Erfordert der Eingriff einen stationären Klinikaufenthalt? Bockhorn: Das kommt auf das Ausmaß und den Verlauf des Eingriffs sowie auch den gesundheitlichen Allgemeinzustand des Patienten an.Meistens ist es sinnvoll, dass der Patient nach der OP zur Kontrolle und Genesung für einige Tage in der Klinik verbleibt.