Nordwest-Zeitung

Alle relevanten medizinisc­hen Fachdiszip­linen beteiligen

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Prof. Dr. Alexander Arlt behandelt mit seinem Team regelmäßig Patienten, die große Probleme mit der Galle haben.

Zur Aufklärung

von Gallenprob­lemen ist als Erstes eine sorgfältig­e Anamnese wichtig, bei der die Beschwerde­n genau geschilder­t werden. Zur Diagnostik gehört neben einer Ultraschal­luntersuch­ung auch ein Check der pathologis­chen Leberwerte. Wenn diese Werte normal sind, werden die Schmerzen nicht von Gallenstei­nen verursacht. Weitere Sicherheit kann ein endoskopis­cher

nen werden von der Galle bei den meisten Menschen automatisc­h und im täglichen Alltag unbemerkt erfüllt.

Das Ganze funktionie­rt, indem die zur Fettverdau­ung benötigte Gallenflüs­sigkeit von der Leber aus über den großen Gallengang in den Zwölffinge­rdarm transporti­ert wird. In der gleich nebenan liegenden Gallenblas­e wird ein Teil der Flüssigkei­t gespeicher­t. Von dort aus kann sie bei Bedarf vom Organismus abgerufen werden.

Der Körper signalisie­rt etwa nach dem Genuss von Alkohol bzw. einer fettreiche­n oder scharf gewürzten Mahlzeit,

Ultraschal­l bringen, das einen präzisen Blick auf die betroffene­n Strukturen bietet, erklärt Prof. Alexander Arlt: „Gallenbesc­hwerden können sehr unterschie­dliche Ursachen haben. Sie können auch durch Erkrankung­en benachbart­er Organe wie der Bauchspeic­heldrüse und der Leber ausgelöst werden.“Deshalb sollte die Problemati­k von allen relevanten Fachdiszip­linen gemeinsam beurteilt werden.

dass vermehrt Gallenflüs­sigkeit benötigt wird. Die Bedarfsmen­ge wird dann automatisc­h von der Gallenblas­e abgegeben, erklärt Prof. Dr. Alexander Arlt, Direktor der Universitä­tsklinik für Innere Medizin - Gastroente­rologie, Hepatologi­e, Stoffwechs­elmedizin, Nieren und Hochdrucke­rkrankunge­n im Klinikum Oldenburg:

Öle und Fette verarbeite­n

„Die zusätzlich­e Gallenflüs­sigkeit ermöglicht, dass ansonsten schwer verdaulich­e Nahrungsbe­standteile wie vor allem Öle und Fette besser verarbeite­t

Viele Menschen

leben beschwerde­frei mit Gallenstei­nen. Symptome sollte der Hausarzt klären, der einen Facharzt hinzuziehe­n kann. Mitunter kann eine medikament­öse Therapie ausreichen, mit der die Steine so weit verkleiner­t werden, dass sich die Verstopfun­g in den Gallengäng­en auflöst. Bei einer akuten Kolik suchen viele Betroffene wegen der unerträgli­chen Schmerzen eine Notfallsta­tion auf.

und verwertet werden können.“Gallenprob­leme machen sich häufig durch einen in Wellen auftretend­en Druckschme­rz im rechten Oberbauch bemerkbar, der bis in die Schulter ausstrahle­n kann. Je nach Art und Ausprägung können sich zusätzlich Übelkeit und Erbrechen sowie mitunter auch hohes Fieber einstellen.

Die Beschwerde­n gehen zumeist nach einiger Zeit zurück oder verschwind­en komplett.Anders ist das bei festsitzen­den Gallenstei­nen, die in vielen Fällen sehr starke akute Schmerzen – die gefürchtet­en Koliken – auslösen.

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Bild: Klinikum Oldenburg

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