Olantis schwer erreichbar
Grund zum Jubeln hatten die VfB-Fans zuletzt schon aus sportlichen Gründen. Jetzt können sie auch die Ratsentscheidung bejubeln, die der Einstieg in ein Stadionbau ist.
Ihr eiert rum.“
„Problematisch ist der Zeitdruck, der aufgebaut wird“, klagte Grünen-Ratsherr Oliver Rohde. Zu viele Fragen seien unbeantwortet, die für eine verantwortungsbewusste Entscheidung wichtig seien.
Die alles entscheidende Frage sei die der Finanzierung von Bau und Betrieb. Rohde beklagte – wie auch sein Fraktionskollege Maik Niederstein – vor allem aber, dass ein Aufstellungsbeschluss nur vordergründiges Ziel sei. Vielmehr gehe es darum, einen Bürgerentscheid zu verhindern. Ein solcher ist einem laufenden Bauleitverfahren nicht mehr möglich.
Fehlendes Konzept
„Es geht heute nicht um das Ja oder Nein zum Bau eines neuen Stadions“, betonte Margrit Conty (SPD). Vor dieser Entscheidung bedürfe es
auch aus Sicht ihrer Fraktion ein „komplettes Konzept zur Bewirtschaftung“. Man gehe den ersten Schritt mit und werde bei allen Schritten sorgfältig abwägen – „das sind wir der Stadtgesellschaft schuldig“.
Auch Thorsten van Ellen (Grüne) beklagte das Fehlen eines „nachhaltigen Geschäftsmodells“. Seine Fraktionskollegin Claudia Petra Küpker fehlte eine „Marktanalyse für potenzielle Interessenten über Fußball hinaus“und sieht bisher nur eine sehr eingeschränkte Nutzung durch einen eingeschränkten Personenkreis.
Für Daniela Pfeiffer (FDP) wäre ein Stadionneubau „eine Entscheidung für Profifußball und weitere bisher nicht mögliche Events“. Die Alternative ein Ausbau des Marschwegstadions sei aufgrund „multipler Schwächen“nicht akzeptabel. Auch für Andreas Paul (AfD)
wäre die Sanierung des Marschwegstadions mit Blick auf die Auflagen, die Drittligafußball im Wege stehen, keine Alternative. Allerdings könne eine Finanzierung nur durch Streichung anderer Projekte oder durch Schulden erfolgen. Die Stadt könne „nur einen kleinen Teil der Kosten übernehmen“, betonte auch Samira Mohamed Ali (Linke). Über die Finanzierung werde aber später entschieden.
Keine Perspektive
Letztlich habe der Rat die Entscheidungshoheit, betonte ihr Fraktionskollege Holger Onken: „Wir können selber entscheiden, müssen uns aber zumindest die Möglichkeit offen halten, zu bauen.“Auch Christoph Baak (CDU) versprach: „Wir werden nichts beschließen, das für die zukünftige Generation ein Risiko darstellt.“
Neben der Finanzierung müsse auch über Nachhaltigkeit und Klimaschutz diskutiert werden, meinte Jonas Christopher Höpken (Die Linke). Das könne man aber erst, wenn ein Aufstellungsbeschluss gefasst worden sei. Er brachte eine „konsultative Bürgerbefragung“ins Spiel, wenn die Planung feststeht.
Oldenburgs Anspruch könne nicht sein, fünf Jahre in Meppen oder sonst wo zu spielen, so Ulf Prange (SPD). „Unser Anspruch muss sein, vorübergehend in einem verbesserten Marschweg zu spielen.“Diese Möglichkeit bekomme der VfB aber nur mit einem Aufstellungsbeschluss. „Wenn wir das nicht machen, schlagen wir die Tür zu. Ob und was wir bauen, ist dann eine andere Frage.“Durch Nutzungseinschränkung wie keine Anpfiffe ab 18.30 Uhr biete das Marschwegstadion aber keine Perspektive.
Oldenburg/hus – Das ausverkaufte Aufstiegsspiel des VfB Oldenburg gegen den BFC Dynamo im Marschwegstadion sorgt am Samstag ganztägig rund um das Olantis und im Marschwegviertel für massive Einschränkungen und großräumige Straßensperrungen. „Sämtliche Parkflächen und Zufahrtswege rund um die Autobahnbrücke (Marschweg, Westfalendamm und Abfahrt Marschweg) sind für Einsatzfahrzeuge und Gästefans gesperrt, so dass das Olantis Huntebad größtenteils nur über die kleine Fußgängerund Radfahrerbrücke an der Elisabethstraße erreichbar ist“, teilt Olantis-Sprecher Dennis Ströh mit.
Gäste, die mit dem Auto anreisen, werden gebeten, über die Abfahrt Eversten, Hauptstraße, Gartenstraße, Schloßwall und Elisabethstraße auf das Gerichtsviertel auszuweichen und dort einen Parkplatz zu nutzen. Es gibt dort allerdings nur sehr wenig Parkplätze, zumal auf dem Schlossplatz ein Kunsthandwerkermarkt stattfindet und die Geschäfte in der Innenstadt geöffnet haben.
Ströh: „Wir empfehlen daher dringend, bei der Anreise das Fahrrad oder den ÖPNV zu nutzen. Die nächstgelegenen Haltestellen heißen Pulverturm bzw. Meinardusstraße, von dort aus ist das Olantis in ca. 10-15 Minuten fußläufig erreichbar.“Die Gäste werden gebeten, an möglichen Kontrollposten entlang des Weges das Olantis Huntebad als Ziel zu nennen.
Trotzt der schwierigen Umstände seien alle Angebotsbereiche wie gewohnt geöffnet. Ströh weiter: „Wir gehen davon aus, dass spätestens am Sonntag alle Zufahrtswege und Parkflächen wie gewohnt zur Verfügung stehen.“Weitere Informationen wird es bei Bedarf tagesaktuell auf der Homepage www.olantis.com sowie auf den Social MediaKanälen des Olantis geben.