Nordwest-Zeitung

Oldenburg mit niedrigste­r Arbeitslos­enzahl

Quote sinkt weiter auf 5,7 Prozent – Stadt mit bestem Stand seit fünf Jahren

- Von Karsten Röhr

Oldenburg – So niedrig lag die Zahl der Arbeitslos­en in Oldenburg seit mindestens fünf Jahren nicht: Im Mai sank die Quote auf 5,7 Prozent. Zuletzt lag sie bei 5,8, vor einem Jahr bei 6,8 Prozent. Das entspricht 1051 Menschen, die seit Mai 2021 ihre Arbeitslos­igkeit beenden konnten.

Aktuell sind hier 5541 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 127 weniger als im April. Die größten Gruppen sind die Langzeitar­beitslosen und die Über-50-Jährigen. Die Langzeitar­beitslosen haben bei einer Gesamtzahl von 1960 Menschen einen Anteil von 35,4 Prozent – aber auch hier sind es 634 weniger als noch vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslos­en, die über 50 Jahre alt sind, liegt bei 30,6 Prozent, das entspricht 1698 Menschen – das sind 274 weniger als vor einem Jahr.

Mehr als jeder vierte Arbeitslos­e in Oldenburg ist Ausländer – 1545 Menschen, das sind 27,9 Prozent. Auch hier konnten 266 Betroffene seit Mai 2021 ihre Arbeitslos­igkeit beenden.

Gesamtquot­e 8,0 te liegt bei 8,0 Prozent – sie entspricht der Summe aus denjenigen Arbeitslos­en, die bewerbungs­reif sind und denjenigen Arbeitslos­en, die noch in vorgeschal­teten Qualifizie­rungen stecken. Das sind zusammen 7990 Menschen in Oldenburg – auch die niedrigste Zahl seit 2017.

Aktuell liegt die Zahl der gemeldeten freien Arbeitsste­llen in der Stadt bei 2593 – das sind 56 mehr als im Vormonat und 500 mehr als vor einem Jahr. Dr. Thorsten Müller, der Leiter der Arbeitsage­ntur Oldenburg-Wilhelmsha­ven, sagte am Dienstag: „Der Arbeits

in Oldenburg blüht auf, wir registrier­en eine gute Nachfrage nach Personal. Die Unternehme­n haben eine stabile Auftragsla­ge, vor allem Handel und Dienstleis­tung profitiere­n vom Ende der corona-bedingten Einschränk­ungen. Das macht sich deutlich bemerkbar.“

Fördermögl­ichkeiten

Müller nutzte die Vorstellun­g der Zahlen, um den Blick auch auf die Gruppe der schwerbehi­nderten Menschen zu lenken, die 410 Arbeitslos­e umfasst, das sind 7,4 Prozent aller

Müller sagte: „Viele schwerbehi­nderte Menschen sind gut qualifizie­rt.“

Zu den offenen Stellen sagte der Agenturche­f: „Mehr als 2500 gute Arbeitsste­llen, das sind mehr als 2500 Chancen, das zeigt den großen Bedarf. Das betrifft vor allem Fachkräfte, aber auch Hilfskräft­e haben jetzt etwas bessere Chancen.“Müller verwies auf die Fördermögl­ichkeiten auch gerade in diesem Bereich: „Wir können das finanziell unterstütz­en, das gilt sowohl für Unternehme­n, die Hilfskräft­e einstellen und dann qualifizie­ren als auch für die bereits Bemarkt schäftigte­n in den Betrieben. Wir fördern die Qualifizie­rung und zum Teil die Lohnkosten.“Die Arbeitsage­ntur informiert darüber unter der Arbeitgebe­r-Nummer 0800/4555520. Unter der Nummer können auch die offenen Ausbildung­sstellen gemeldet werden.

Ausbildung­smarkt

Seit vergangene­m Oktober haben sich 1088 Bewerber für Ausbildung­sstellen in Oldenburg gemeldet. Diese Zahl geht seit Jahren zurück. Für Thorsten Müller ist eine Ursache in der Demografie zu suchen mit einem Rückgang der Schulabgän­ger, aber auch eine „erhöhte Studiennei­gung“trüge dazu bei. Müller sagte: „Meine Empfehlung ist, eine Ausbildung zu machen. Darin liegen alle Chancen.“Es gibt zurzeit 1483 gemeldete Ausbildung­sstellen, die Arbeitgebe­r suchen dringend, die Chancen sind riesig.“Bewerbern rät der Agenturche­f, sich genau jetzt um die Ausbildung­sstelle zu kümmern, am besten mit einem Praktikum in den Sommerferi­en verbunden. An die Arbeitgebe­r gerichtet, sagte Müller, Bewerber, die vielleicht auch nicht die besten Schulnoten hätten, „können praktisch aber super sein“.

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