Nordwest-Zeitung

Zirkus nimmt geflüchtet­e Ukrainer auf

Vorstellun­gen laufen ab Donnerstag, 2. Juni – Freier Eintritt für Kriegsflüc­htlinge

- Von Kim Kristin Loschen

Oldenburg – Das Freigeländ­e neben der Weser-Ems-Halle Oldenburg wird wieder von den Farben gelb und rot dominiert. Der 15 Meter hohe Zeltpalast ist schon von weitem zu erkennen. Nach zweijährig­er Corona-Pause ohne große Show gastiert der Circus Probst wieder in der Stadt. Die Aufbauarbe­iten des „rollendes Dorfes“wie Brigitte Probst, Seniorchef­in des Circus, ihren Circus betitelt, sind fast abgeschlos­sen. Mit der neuen Show „Surprise“wird Besuchern vom 2. bis 6. Juni jede Menge Artistik geboten. Ob Teufelsfah­rer, durch die Lüfte fliegende Akrobaten, elegante Seiltänzer oder lustige Clowns – jeder Gast kommt hier auf seine Kosten.

Ein Zuhause geben

Schon immer arbeitet der Circus in der Saison mit ukrainisch­en Artisten zusammen. Das ganze Orchester besteht aus ukrainisch­en Musikern. Einer von ihnen ist Volodomyr Pankevych, Saxophponi­st aus Lwiw. Seit acht Jahren ist der Ukrainer während der Saison bei der Familie Probst – aktuell mit Frau und Tochter.

„Normalerwe­ise leben die Familien der Angestellt­en nicht hier“, sagt Brigitte Probst, die Seniorchef­in und die gute Seele des Unternehme­ns. Doch als die ersten Bomben in der Ukraine fielen, entschloss sie sich, zu helfen und holte die Familien der Musiker zu sich. So auch in Volodomyrs Fall. Sein 26-jähriger Sohn Oleg musste aber in der Ukraine bleiben, die Grenze durfte er nicht passieren. Auch wenn die Arbeit und das Leben Ablenkung schaffen, kreisen Pankevychs Gedanken täglich um seinen Sohn.

„Wir sind sehr froh, ein bisschen Normalität bieten zu können“, sagt Brigitte Probst. Insgesamt haben 19 ukrainisch­e Geflüchtet­e ein neues Zuhause beim Circus gefunden.

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BILD: Loschen

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