Ende der Corona-Maßnahmen an Schulen hat Vor- und Nachteile
In den letzten Wochen drehte sich in der Schule spürbar der Wind: Corona gehört scheinbar größtenteils der Vergangenheit an. Nachdem vor Längerem die Maskenund Testpflicht offiziell wegfielen, wirkt alles wie früher. Auch für Lehrer hält die Schule keinen Mund-Nasenschutz und kein Testkits mehr vor, da das Budget dafür fehlt und keine Utensilien vom Land gestellt werden.
Neulich hat das Kultusministerium behauptet, es würeinem den drei Tests pro Woche und Person bereitstehen, aber wo, erschließt sich mir nicht. Zumindest nicht bei uns. Wir Mitarbeiter und Lehrer kaufen die FFP2-Masken, Tests usw. selbst. Neben den fallenden Masken reduzieren sich auch die Abstände der Schüler untereinander weiter merklich und das Desinfizieren der Hände ebenfalls signifikant. Wenn man nicht darauf hinweist, das Covid-19 trotz allem weiterhin existiert, sind alle Maßnahmen bestimmt bald vergessen.
Wieder Ausflüge
Jedenfalls nimmt die aufkeimende Normalität ihren Lauf und sie bringt plötzlich auch Ausflüge und Klassenfahrten mit sich, die lange verboten waren und damit nicht im Schulkalender auftauch
Die Maske ist zum Teil noch da, aber getragen werden muss sie in der Regel nicht mehr.
ten. Das war besonders bequem für Klassenarbeiten, Tests und dergleichen, da man auf Abwesenheiten der Schüler keine Rücksicht nehmen
musste. Auch die Unterrichtsplanung verlief somit stringenter und planbarer, was auf diese Weise bewirkte, dass bei den Schülern mehr hängen blieb.
Nun sieht man wieder Tage im Plan, an denen die Klassen außer Haus sind oder gar ganze Wochen. Das reißt wiederum Löcher in den Unterrichtsgang und bedeutet stetiges Umplanen, Abändern der Materialien oder auch Wiederholen von Inhalten, weil die Hälfte schon wieder vergessen wurde. Darüber hinaus muss man als Fachlehrkraft immer wieder den Stundenplan aufgrund dessen selbst in den Blick nehmen, um Ausfälle zu registrieren und darauf reagieren zu können.
Oft umplanen
Ein weiteres Problem entsteht damit bei den Klassenarbeiten, die auf den letzten Metern noch zu schreiben sind. Wenn für die kommenden Wochen noch welche zu avisierten Thema geschrieben werden sollen und auf dem Weg dorthin Stunden ausfallen bzw. am Tag der eigentlichen Klassenarbeit, wird es hektisch. In dem Fall heißt es wohl improvisieren, die Einheit abkürzen oder die Arbeit neu ansetzen. Auch andere Schwerpunkte wären eine Möglichkeit.
Wie so oft hat alles seine Vor- und Nachteile, aber freuen wir und hauptsächlich über den jetzt möglichen Tapetenwechsel.
Die Autorin dieser Kolumne wohnt in Oldenburg und unterrichtet an einer weiterführenden Schule im Nordwesten. Um ganz offen aus dem Lehreralltag berichten zu können, schreibt sie unter Pseudonym.