Nordwest-Zeitung

Geschlecht­errollen und Feminismus im Judentum

Angehende Rabbinerin und Theologin Helene Braun bricht mit Stereotype­n

- Von Alexandra Konitz

Oldenburg – Die Wahlberlin­erin Helene Braun ist eine angehende Rabbinerin und studiert Rabbinat am Abraham Geiger Kolleg, sowie jüdische Theologie an der Universitä­t Potsdam. Die 24 Jährige ist jung, queer und feministis­ch – damit passt sie so gar nicht in das stereotypi­sche Bild eines Rabbiners.

40 Prozent Frauenante­il

Braun, die sich zurzeit wegen ihres Rabbinatss­tudiums in Israel befindet, erzählt im Gespräch mit der Autorin, dass der Frauenante­il in den Kursen mittlerwei­le immer mindestens bei 40 Prozent sei. Diskrimini­ert worden, nur weil sie eine Frau ist, sei sie in ihrem Studium nie. Alle würden im Studium immer gleichbeha­ndelt, für niemanden würden andere Anforderun­gen gelten, sagt die angehende Rabbinerin.

Pionierin Regina Jonas

Die weltweit erste Rabbinerin war die Berlinerin Regina

Jonas. Im Jahr 1935 gab es auch in der liberalen Strömung des Judentums noch keine Rabbinerin­nen. Doch aufgrund der Verfolgung der Juden durch das Naziregime entstand ein Mangel an Rabbinern. Deshalb und wegen ihrer Stärke in ihrer Berufung sei Jonas ordiniert worden, sagt Rabbinerin Elisa Klapheck gegenüber dem Deutschlan­dfunk.

In Deutschlan­d gibt es aktuell zehn Rabbinerin­nen in der Allgemeine­n Rabbinerko­nferenz (ARK) im Zentralrat der Juden. Das ist mehr als ein Drittel der 35 Mitglieder.

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