Papst entlässt ehemaligen Pfarrer aus Klerikerstand
Osnabrück/Rom/epd – Papst Franziskus hat einen ehemaligen Pfarrer aus dem Bistum Osnabrück wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger aus dem Klerikerstand entlassen. Die Glaubenskongregation in Rom habe den heute 88-Jährigen für schuldig befunden, teilte das Bistum am Dienstag mit. „Es ist gut, dass das seit Jahren laufende kirchenrechtliche Verfahren damit endlich zu einem Abschluss und zu einem klaren Schuldspruch kommt“, sagte Bischof Franz-Josef Bode: „Die Entscheidung ist ein wichtiger Schritt der Aufarbeitung, und ich hoffe, dass es insbesondere den Betroffenen auch eine Hilfe sein kann.“
Damit ist den Angaben zufolge erstmals im Bistum Osnabrück ein Pfarrer wegen Missbrauchs entlassen worden. Der Ex-Pfarrer soll in den 1960er bis 1990er Jahren in drei Gemeinden im Emsland und in Merzen im nördlichen Kreis Osnabrück vermutlich in über 30 Fällen Kinder missbraucht haben. Einige seiner Taten hat er zugegeben. Mehrere Betroffene hatten erstmals 2018 entsprechende Vorwürfe erhoben. Damals waren die Taten laut Staatsanwaltschaft bereits strafrechtlich verjährt. Daraufhin hatte das Bistum das kirchenrechtliche Verfahren in Rom eingeleitet.