Diese Folgen hätte Aufstieg für VfB-Kader
Wer bleibt? Wer könnte kommen? So sieht die Oldenburger Personalplanung aus
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Oldenburg – Einer hat sich bereits radelnd ins Gespräch gebracht. Als der VfB Oldenburg am vorletzten Wochenende gegen Holstein Kiel II (1:1) die Meisterschaft in der Regionalliga Nord perfekt machte, saß Frederik Lach auf der Tribüne des Marschwegstadions – und das nachdem er die 236 Kilometer von seinem Wohnort Hattingen (Nordrhein-Westfalen) nach Oldenburg per Rennrad in rund acht Stunden und mit ein paar Pausen zurückgelegt hatte. „Mal wieder hier zu sein, ist ein tolles Gefühl“, sagte der Innenverteidiger, der von 2016 bis 2018 bereits für den VfB spielte, dann über Wattenscheid 09 und Hansa Rostock beim Drittligisten SC Verl landete, wo sein Vertrag in diesem Sommer ausläuft. „Meine Mutter darf das gar nicht hören, dass ich mir vorstellen könnte, wieder in den Norden zu gehen“, erzählte Lach unserer Redaktion schmunzelnd: „Aber das Umfeld hier ist einfach top. Es ist ein schönes Gefühl, viele ehemalige Bekannte zu treffen.“
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Die Personalfragen
Inwiefern der VfB Interesse an einer Rückholaktion des 25Jährigen hat, ist offen. Aber Lach steht stellvertretend für die vielen Personalfragen, die sich der VfB stellen muss, wird er nach dem 2:0-Coup im Hinspiel an diesem Samstag (14 Uhr, Marschwegstadion, Liveticker ab 10 Uhr auf NWZonline.de) im Relegations-Rückspiel um den Aufstieg in die 3. Liga gegen den BFC Dynamo tatsächlich die Rückkehr in den Profifußball perfekt machen. Der Etat wird deutlich steigen, in der 3. Liga erhalten die Oldenburger allein ein Fernsehgeld in Höhe von 842000 Euro – und mit dem Mehr an Geld muss der Kader gezielt verstärkt werden, wie die beiden jüngsten Beispiele von Aufsteigern aus der Regionalliga Nord gezeigt haben. Sowohl der VfB Lübeck als auch der TSV Havelse stiegen direkt und chancenlos aus der 3. Liga ab.
Gesichter, die beim VfB eine Rolle spielen: (von links) Frederik Lach bringt sich selbst ins Gespräch, Rafael Brand bleibt, Ayodele Adetula ist umworben – und was ist eigentlich mit Pascal Steinwender?
■ Die Säulen
Eine Grundlage hat der VfB bereits geschaffen. In den vergangenen Wochen wurden die Verträge von absoluten Leistungsträgern wie Rafael Brand (27) und Kapitän Max Wegner (33) sowie des aufstrebenden Innenverteidigers Fabian Herbst (21) um zwei Jahre verlängert. Torwart Pelle Boevink (24), in dieser Spielzeit ein sicherer Rückhalt, oder die in
Berlin überragenden Abwehrsäulen Marcel Appiah (34) und Gazi Siala (27) sowie HinspielDoppelpacker Robert Zietarski (28) besitzen zum Beispiel noch Arbeitspapiere bis 2023. Sie zu halten, ist wichtig, den Kader dennoch um sie herum zu verstärken, umso wichtiger.
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Der Umworbene
mit ihren starken Leistungen natürlich Begehrlichkeiten geweckt und sich auf die Notizzettel anderer Vereine gespielt haben. Da ist etwa das Beispiel Ayodele Adetula. Mit zehn Toren und 15 Vorlagen spielte der schnelle Linksaußen des VfB eine überragende Saison in der Regionalliga Nord. Mehrere Drittligisten sollen schon ihr Interesse an dem 24-Jährigen hin
terlegt haben – und der Ex-Essener sagte zuletzt gegenüber dem „Reviersport“: „In der Zukunft ist es mein Ziel, mich im Profifußball zeigen zu können.“Das ist im VfB-Aufstiegsfall möglich, lukrative Angebote dürften ihm aber sogar dann einen Wechsel schmackhaft machen. In Liga vier wäre der Torjäger nicht zu halten.
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Die Rückkehrer?
Bei möglichen Verstärkungen fällt neben dem „Rennradler“Lach vielen VfB-Fans der Name Pascal Steinwender ein. Der gebürtige Oldenburger spielte sich über den JFV Nordwest, VfL und VfB hoch in den Profisektor. So richtig glücklich wurde der 25-Jährige beim SC Paderborn, VfB Lübeck und nun SC Verl jedoch nicht. Im Gegensatz zu Lach besitzt der Stürmer in Verl einen Vertrag bis 2023, würde also eine Ablöse kosten. Überraschen würde es dennoch nicht, sollten die VfB-Entscheider demnächst häufiger mal zwischen Verl und Oldenburg hin und her pendeln – es geht ja auch mit dem Auto.