Film über Autorin ohne Erbarmen
Bonn/kna – Sibylle Berg sei die „erbarmungsloseste deutsche Schriftstellerin“, hieß es einem „Cicero“-Porträt einmal lapidar, was den Dokumentaristinnen Wiltrud Baier und Sigrid Köhler als willkommener Aufhänger für ihr Porträt der schillernden Medienfigur dient, die sich im Gegensatz zu ihrem öffentlichen Ruf selbst als eher „scheuen Menschen“bezeichnet, der aus der Distanz die Zeitläufte kommentiere. Der Film „Wer hat Angst vor Sibylle Berg“, der an diesem Donnerstag, 2. Juni, 23.15 Uhr, SWR, gezeigt wird, begleitet die Literatin bei verschiedenen Anlässen, skizziert ihre Biografie und beobachtet sie mit anderen Künstlern.
Der Film setzt sich voller Humor mit den Erwartungen an ein Schriftstellerporträt auseinander. Die Autorinnen begleiten die Protagonistin bei Spaziergängen, Orte ihrer Vergangenheit oder sie sind bei Begegnungen mit Bergs Freundinnen Katja Riemann und Helene Hegemann dabei. Was Sibylle Berg über sich preisgibt, ist erfrischend anders und oft bissig-unterhaltsam.