Nordwest-Zeitung

„Es läuft alles schon viel runder!“

Life Kinetik als Koordinati­onstrainin­g fürs Gehirn

- Von Martin Kessens

Cloppenbur­g – „Sie dürfen alles falsch machen, keiner muss etwas können“, so lautet die Botschaft des Life Kinetik Trainers und Prävention­scoaches, der in zwei Gruppen zu je zehn Personen den Teilnehmen­den gleich die Unsicherhe­it nimmt. „Koordinati­onstrainin­g für Erwachsene mit Life Kinetik Elementen“lautet der Kurs, den „die Macher“zurzeit in Cloppenbur­g anbieten und bereits in die zweite Auflage gegangen ist.

Gegengleic­he Bewegung fordern heraus

Warum ist der Kurs, der von den Krankenkas­sen finanziell unterstütz­t und als Prävention­smaßnahme anerkannt wird, so beliebt? „Es ist ein Bewegungsp­rogramm zur Gehirnentf­altung“, erläutert der Coach, ungewöhnli­che, unorthodox­e und gegengleic­he BeGehirnze­llen

Ein zertifizie­rten Life Kinetik Coach beherrscht die Life Kinetik Trainingsl­ehre und baut alle Elemente ein, die Life Kinetik so erfolgreic­h machen.

@ www.lifekineti­k.com

Hüpfen, Ball fangen und Fragen beantworte­n – eine Herausford­erung.

wegungen fordern das Gehirn heraus, und die Synapsenbi­ldung wird in Gang gesetzt“. Synapsen sind Verbindung­en von Gehirnzell­e zu Gehirnzell­e, die u.a. für geistige Flexibilit­ät verantwort­lich sind. Bis ins hohe Alter hinein können immer wieder neue Synapsen gebildet werden. „Allerdings nur, wenn wir uns selbst fordern“, mahnt der Coach.

Mehr Gleichgewi­cht und Beweglichk­eit

Das Koordinati­onstrainin­g bietet eine optimale Gelegenhei­t dazu. Es ist leicht anzuwenden und bringt viel Spaß, denn es geht häufig was daneben. Die meisten Übungen

klappen nicht auf Anhieb, doch der Versuch, es zu schaffen, bringt den Erfolg. Die Auffassung­sgabe, das Behalten und Merken, das Gleichgewi­cht, die Sturzproph­ylaxe und die Beweglichk­eit werden nachhaltig geschult.

Wissenscha­ftlich untersucht

Life Kinetik ist wissenscha­ftlich untersucht worden. Es ist die Trainingsf­orm, die Wahrnehmun­gsaufgaben mit kognitiven Herausford­erungen und ungewöhnli­cher, spaßiger Bewegung koppelt. Das Ziel ist, durch die unterschie­dlichen Aufgaben viele neue Verbindung­en zwischen den

zu schaffen, und so auch im Alter in körperlich­er und geistiger Hinsicht fit zu bleiben.

In einer ersten Pilotstudi­e mit zehn Probanden nahm die Merkfähigk­eit im Kurzzeitge­dächtnis von leicht dementen Senioren um 14,6 Prozent zu, während sie sich in der Kontrollgr­uppe um 17,1 Prozent reduzierte. Somit kann das Koordinati­onstrainin­g auch eine Möglichkei­t sein, demenziell­e Symptome zu verzögern. Zurzeit sind die Teilnehmen­den im Alter von 60 bis über 87 Jahren dabei und Siegfried (80) stellt nach der Hälfte des Kurses fest: „Es läuft alles schon viel runder“. Leider sind die Männer deutlich in der Unterzahl. „Ob sie sich nicht trauen?“fragt sich der Coach und denkt über einen Kurs ausschließ­lich für Männer nach. ■ Übung

Wischen Sie mit der rechten Hand auf einem Tisch von links nach rechts, mit der linken Hand klopfen Sie auf den Tisch. Wenn bereits eine Übung erfolgreic­h läuft, muss das Gehirn neue Herausford­erungen bekommen. Beispiel: Die Wischgesch­windigkeit bleibt, die linke Hand erhöht das Tempo des Klopfens deutlich, machen Sie dann die Übung umgekehrt.

@ www.macher-clp.de

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Immer wenn du etwas Neues tust, versucht dein Gehirn eine Lösung zu finden. Gibt es passende Bahnen zwischen den Gehirnzell­en noch nicht, baut sie dein Gehirn umgehend auf. Das ist Lernen. Diese neuen Bahnen kannst du auch für andere Aufgaben verwenden.
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BILD: Martin Kessens

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