Zurück zu voller Beweglichkeit
Frakturen mit dem Osteosynthese-Verfahren behandeln
Ein Unfall mit einem Knochenbruch Oberarmschaft ist schnell passiert. So können etwa ein Leiter- oder ein Motorradsturz sowie das Herunterfallen von einem Klettergerüst schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.
Kompetente Anlaufstelle
Betroffene Patienten finden in Oldenburg auch bei komplizierten Fällen sehr erfahrene Experten in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie (UCH) im Evangelischen Krankenhaus. Ein Notfallteam dieser Klinik ist auch im Zentrum für Notfallmedizin (ZNA) tätig, in dem die meisten Akutfälle ankommen. Das Evangelische Krankhaus ist das einzige Krankenhaus im Nordwesten, das von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zur vollumfänglichen Versorgung aller ambulanten und stationären Arbeits-, Schulund Wegunfälle zugelassen ist.
Genauer Schaden wird per Bildgebung ermittelt
„Die Kollegen führen dort eine genaue Anamnese und Diagnostik durch und schließen Zusatzverletzungen aus“, erklärt UCH-Chefarzt PD Dr. med. Oliver Pieske das Vorgehen. Am schmerzhaften Arm wird speziell nach offenen Wunden oder Nerven- beziehungsweise Gefäßverletzungen geschaut. Um die Knochen selbst werde sich dann im nächsten Schritt gekümmert. „Mithilfe eines bildgebenden Verfahrens, in der Regel mit einer Röntgenaufnahme, ermitteln wir den genauen Schaden und schauen, ob eine oder sogar mehrere Frakturen vorliegen“, führt Oliver Pieske weiter aus.
Osteosynthese im Mittelpunkt
Wurde früher noch zumeist
Dr. Oliver Pieske zeigt einen gebrochenen Oberarmknochen sowie Fixierungsmaterialien für ein Osteosynthese-Verfahren
mit Schienen oder Gipsfixierungen gearbeitet, steht heute oft die sogenannte Osteosynthese im Mittelpunkt. Bei ihr handelt es sich um eine innere Knochenfixierung, die eine früh-funktionale Nachbehandlung erlaubt. Aufgrund der erhöhten Bewegungsmöglichkeit kann das Risiko für Versteifungen von angrenzenden Gelenken sowie Schrumpfungen von Muskulatur signifikant reduziert werden. Bei der Osteosynthese wird der Knochenbruch im Schaftbereich zunächst exakt eingerichtet und anschließend entweder mithilfe von einem im Markraum platzierten Titannagel
oder mit einem anatomisch angepassten Schrauben-Plattensystem fixiert. Dabei müsse der Operateur, so Oliver Pieske, so präzise wie möglich vorgehen, das Verschieben, Verdrehen oder Auseinanderweichen der Knochenenden müsse vermieden werden. Dieses operative Verfahren wird unter Vollnarkose durchgeführt und kann häufig in weichteilschonend-minimalinvasiver Technik erfolgen.
Material wird zumeist wieder entfernt
Die Patienten müssen nach der Versorgung noch ein paar
Tage zur Beobachtung auf Station bleiben. Nach rund sechs Wochen kommen die Patienten wieder in die Unfallklinik, wo eine erneute Röntgenaufnahme den Heilungsverlauf dokumentiert. Nach drei bis vier Monaten sind die meisten Knochenbrüche wieder stabil ausgeheilt, nach etwa neun bis zwölf Monaten werden Nägel und Platten in den meisten Fällen wieder entnommen. „Dies machen wir vor allem bei jüngeren Patienten, schließlich handelt es sich bei den Metallen um Fremdkörper, die dort eigentlich nicht hingehören“, begründet Oliver Pieske.