Wieder obenauf
Die CDU hat wieder Boden unter den Füßen. Nach dem mit voller Härte geführten Kampf um die UnionsKanzlerkandidatur zwischen Armin Laschet und Markus Söder im vergangenen Jahr und der daraus resultierenden katastrophalen Niederlage bei der Bundestagswahl scheint es für die Partei wieder aufwärts zu gehen. Zwar gab es zum Auftakt des Wahljahres im Saarland noch eine heftige Niederlage, doch SchleswigHolstein und Nordrhein-Westfalen brachten die Wende zum Besseren. Dort setzten sich mit Daniel Günther beziehungsweise Hendrik Wüst jeweils Vertreter der neuen Generation der CDU durch.
Ob das nun ein Verdienst des neuen Bundesvorsitzenden Friedrich Merz ist oder nicht, sei dahingestellt. Zumindest ist es dem Sauerländer gelungen, die Partei wieder zu einen und auf einen gemeinsamen Kurs zu bringen. Und auch programmatisch scheint die Zeit der inhaltlichen Leere vorbei zu sein.
Zudem ist wieder klar, wer in der Union das sagen hat: Es ist die CDU. Der kleine Partner in der Union, die CSU, muss zunächst seine Probleme in Bayern lösen, bevor er wieder das große Wort in Richtung Berlin schwingt.
Hinzu kommt die neue Machtperspektive der CDU. Sowohl ganz im Norden als auch im Westen scheint es auf Schwarz/Grün hinauszulaufen. Zwar ist es noch viel zu früh, das als Modell für den Bund bei der nächsten Wahl im Jahr 2025 zu sehen. Dennoch dürften vor allem SPD und FDP in Berlin die Entwicklung in den Ländern aufmerksam beobachten. Eine starke grüne Partei mit ihren Vorzeige-Ministern Annalena Baerbock und Robert Habeck könnte sich künftig womöglich ihren Regierungspartner aussuchen. Und dabei hätte eine moderne Union durchaus Chancen, von den Grünen bevorzugt zu werden. Hier eine CDU, die für sich den Umweltschutz entdeckt hat; dort die Grünen, die nicht mehr als Verbotspartei, sondern als Macher und Kümmerer daherkommen. Das könnte durchaus passen.
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