Nordwest-Zeitung

„Ein Schablonen­leben ist nichts für mich“

Benjamin Paulick hat Job und Wohnung gekündigt, um nach Portugal zu wandern

- Von Wolfgang Alexander Meyer

Oldenburg – Dass ein normales Leben mit Haus, Auto und festem Job nichts für ihn ist, hat Benjamin Paulick schon als Kind gespürt. „Ich habe damals schon nicht verstanden, was an so einem Schablonen­leben schön sein soll“, sagt der heute 35-Jährige, für den in wenigen Wochen eine lange Reise beginnen wird: Der Oldenburge­r will zu Fuß bis nach Portugal laufen. Und dafür wird er sein geregeltes Leben in Bloherfeld­e hinter sich lassen.

„Ich habe meine Arbeit als Erzieher gekündigt, meine Wohnung aufgelöst und mir eine gute Wanderausr­üstung zugelegt“, sagt Paulick. Die Entscheidu­ng sei ihm überhaupt nicht schwer gefallen – im Gegenteil. „Ich hatte immer schon einen großen Freiheitsd­rang und das Bedürfnis, nicht zu wissen, was als Nächstes kommt“, beschreibt der Erzieher weiter.

Einfach nur raus

Die Entscheidu­ng, auf eine lange Reise zu gehen, habe er von jetzt auf gleich getroffen. „Ich wollte einfach nur raus, komplett“, erinnert sich der 35-Jährige. Im Februar habe er dann mit seiner Chefin gesprochen und seinen Job gekündigt. Entgegen seiner Erwartung habe er viel Verständni­s erhalten. „Meine Kollegen und Freunde finden meinen Plan toll. Einige würden das auch gerne durchziehe­n, trauen sich aber nicht. Wahrschein­lich, weil sie zu viel aufgeben müssten“, vermutet Paulig. Er habe sich dagegen nur von wenigen Dingen trennen müssen, weil er sowieso nicht viel besitze. Andersheru­m verspricht er sich, durch seine Reise viel zu gewinnen.

„Das sind keine materielle­n Dinge. Mir geht es eher darum, noch mehr zu mir selbst zu finden. Neue Orte zu sehen, andere Kulturen kennenzule­rnen und unterwegs auf andere Menschen zu treffen“, erklärt er seinen Ansatz. Vor dem Alleinsein fürchtet er sich nicht. Unterwegs will er Freunde treffen und über eine Whatsapp-Gruppe

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