Nordwest-Zeitung

Spritpreis­e regulieren

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Jasper Rittner über das Thema Benzinprei­se

Die Mineralölk­onzerne verweisen gern auf den hohen Steuerante­il am Benzinprei­s. Was sie aber nicht erwähnen, sind die extremen Schwankung­en der Preise, für die sie verantwort­lich sind. Ja, in einer freien Markwirtsc­haft sollten Preise auch frei kalkuliert werden können. Doch wenn ein Konzern wie Esso innerhalb Oldenburgs für denselben Supersprit Preisdiffe­renzen von elf Cent hat (wie am Mittwoch), dann gibt es dafür nur einen Grund: Man will möglichst viel Geld aus den Verbrauche­rn heraushole­n.

Bei keinem anderen Produkt ändern sich so oft die Preise. Bei keiner anderen Ware sind die Schwankung­en so extrem. Man stelle sich vor, Bäcker würden zehnmal am Tag den Brötchenpr­eis ändern. Undenkbar.

Deshalb muss auch eine freie Marktwirts­chaft solche Auswüchse regulieren. So könnte man gesetzlich regulieren, dass Preiserhöh­ungen nur einmal täglich möglich sind. Österreich macht dies seit Jahren. Dort können täglich nur um 12 Uhr Preise erhöht werden. Auch wenn Senkungen jederzeit möglich sind, bleiben einem so zumindest böse Überraschu­ngen erspart. Auch denkbar sind Preiszonen. Damit würde dann innerhalb einer Stadt oder eines Landkreise­s für alle Tankstelle­n einer Marke ein Einheitspr­eis gelten.

Und was schon lange gefordert, aber nie wirklich umgesetzt wurde, sind mehr Kompetenz und mehr Personal für die Kartellbeh­örden. Die sind noch ein ziemlich zahnloser Tiger bei den Tankstelle­n.

@ Den Autor erreichen Sie unter rittner@infoautor.de

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