„Ja“zu Erdgasförderung vor Borkum
Niederlande erteilen Genehmigung – Bau einer Förderplattform geplant
Borkum/Den Haag – Die Niederlande haben grünes Licht gegeben für die gemeinsam mit Deutschland geplante Förderung von Erdgas in der Nordsee. Der zuständige Staatssekretär Hans Vijlbrief erteilte die Genehmigungen, wie das Wirtschaftsministerium in Den Haag am Donnerstag mitteilte.
Die Gasbohrungen stoßen aber bei Umweltschützern und gerade auf der Ostfriesischen Insel Borkum und der niederländischen Insel Schiermonnikoog auf Widerstand. Sie fürchten große Schäden für das besonders geschützte Ökosystem des Wattenmeeres.
Auch Niedersachsen will schnell die erforderlichen Genehmigungen erteilen. Das Bundesland hatte unter dem Eindruck der Energiekrise durch den Ukraine-Krieg erst kürzlich einen Beschluss gegen die Erdgasförderung wieder rückgängig gemacht.
Ein niederländisches Konsortium will die Förderplattform nahe der beiden Wattenmeerinseln errichten. Von dort aus soll eine Pipeline angelegt werden, durch die das Gas an Land gebracht werden soll. Das Ministerium erwartet, dass ab 2024 das erste Gas gefördert werden kann. Geplant ist eine Fördermenge von zwei bis vier Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr.
Nach Angaben des Den Haager Ministeriums wurden die möglichen Effekte auf die Umwelt untersucht. Die vorgelegten Pläne erfüllten alle Vorbedingungen. Dennoch seien die Auflagen wegen der Bedenken von Umweltschützern verschärft worden. So soll die Plattform niedriger und weiter von einem AusternProjekt entfernt errichtet werden. Auch soll Abfallwasser extra gefiltert werden.