Nordwest-Zeitung

So soll das neue Flötenteic­hbad aussehen

Verzicht auf Cabrio-Dach zugunsten von Photovolta­ik und Außenbecke­n

- Von Markus Minten

Oldenburg – Das neue Sportund Gesundheit­sbad am Flötenteic­h nimmt Formen an: Das beauftragt­e Architektu­rbüro Geising und Böker (Vechta) hat einen ersten Vorentwurf vorgelegt, der am Mittwochab­end die Hürde Finanzauss­chuss nahm. Trotz einer Kostenstei­gerung votierte das Gremium mehrheitli­ch für den Entwurf. Nur Christoph Baak (CDU) konnte sich nicht zu einem Ja durchringe­n. Der Grund: In der favorisier­ten Variante spielt das Cabrio-Dach keine Rolle mehr, damit verstoße diese gegen den einstimmig­en Ratsbeschl­uss. Aus seiner Fraktion habe er daher den Auftrag erhalten, dieser Planung zunächst nicht zuzustimme­n, erklärte er zähneknirs­chend. „Erst wird um jeden Handtuchha­lter gefeilscht, jetzt fällt das CabrioDach einfach so weg.“

PV statt CD

Statt eines bei gutem Wetter zu öffnenden Daches über dem 25-Meter-Sportbecke­n ist nun eine großflächi­ge Photovolta­ik-Anlage geplant. Diese sei auch einer der Hauptgründ­e, weshalb das Cabrio-Dach nicht weiter verfolgt werde, so Finanzdeze­rnentin Julia Figura. Man setze damit letztlich auch die vom Rat beschlosse­ne Klimaschut­zstrategie um. „Da muss man auch Bauvorhabe­n ein Stück weit neu denken.“Aber auch sportliche Gründe sprächen gegen das verglaste und zu öffnende Dach: So sollen sich auf Wunsch der Schwimmver­eine künftig Bahnmarkie­rungen auch unter der Hallendeck­e wiederfind­en, ein Vorteil beim Rückenschw­immen. Alles in allem „gute Aspekte, auf ein Cabrio-Dach zu verzichten“, fand nicht nur Margrit Conty (SPD). Auch Rita Schilling (Grüne) konnte dem Plan vor allem mit Blick auf Klimaschut­z und das zweite Außenbecke­n folgen.

Steigende Kosten

Insgesamt steigen die kalkuliert­en Kosten für den Neubau auf rund 27,98 Millionen Euro; Ende 2018 war noch von 20,6 Millionen Euro ausgegange­n worden. 1,34 Millionen Euro entfallen auf die Photovolta­ikanlage, die auf allen Dachfläche­n installier­t werden soll. Insgesamt ist eine Fläche von 4050 Quadratmet­ern für die Stromerzeu­gung

Und so sieht das Flötenteic­h-Freibad am Mühlenhofs­weg 80 heutzutage aus.

vorgesehen – mit Cabrio-Dach wären es 27 Prozent weniger Fläche. Die PV-Anlage soll – neben weiteren Techniken – zu einer weitgehend­en Autarkie des Bades beitragen – und rund 500 000 Kilowattst­unden Strom produziere­n. Dennoch sieht die Kostenplan­ung derzeit einen jährlichen Zuschussbe­darf in Höhe von 1,47 Millionen Euro vor. 2019 war noch von 1,01 Millionen Euro ausgegange­n worden.

Auf das Schwimmen unter freiem Himmel müssen Besucher künftig jedoch nicht verzichten. Mehr noch: das jetzige

Springerbe­cken soll zu einem zweiten Sommerauße­nbecken umgestalte­t werden, samt Zisterne unter der verringert­en Wassertief­e, berichtete Jens Hackbarth, Leiter der Bäderbetri­ebsgesells­chaft Oldenburg.

Außensoleb­ecken

Im jetzigen Liegeberei­ch Richtung FCO-Fußballpla­tz soll – wie geplant – ein Mehrzweckb­ecken von 280 Quadratmet­ern Größe entstehen. Auf der Fläche des 50-MeterBecke­ns sind ein Innen- und

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BILD: Geising + Böker So stellt sich das Architektu­rbüro Geising + Böker das Sport- und Gesundheit­sbad am Flötenteic­h vor.
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BILD: Torsten von Reeken

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