VfL ringt um Geld für European League
Geschäftsführer Lampe kämpft um Oldenburgs Europapokal-Teilnahme
Oldenburg – Mehrarbeit ist Andreas Lampe in seiner Funktion als Geschäftsführer der Bundesliga GmbH des VfL Oldenburg gewohnt, in dieser Woche allerdings muss er noch eine Schippe drauflegen. „Sorry, aber ich bin gerade wirklich viel beschäftigt“, entschuldigt sich der Manager, nachdem ein telefonisches Durchkommen bei ihm dem Anrufer viel Geduld abverlangt hatte.
Zusatzeinnahmen nötig
Mit dem zweiten Platz bei der DHB-Pokalendrunde in Stuttgart bleibt dem Handball-Bundesligisten nur bis Pfingstmontag Zeit, für den europäischen Wettbewerb European League zu melden. Und diese Entscheidung steht
Geschäftsführer Lampe
Andreas
und fällt mit den finanziellen Möglichkeiten des Clubs.
Lampe führt dazu seit der Rückkehr aus dem Schwabenland nach eigener Ausgabe pausenlos Gespräche mit den Verantwortlichen und Sponsoren. Noch ist nichts entschieden, aber der 36-jährige VfL-Macher will „bei allen Beteiligten eine überaus positive Stimmung“erfahren haben.
Um der Mannschaft den
Traum von einer EuropapokalTeilnahme in der kommenden Saison zu ermöglichen, benötigt der viermalige deutsche Pokalsieger zusätzliche Einnahmen in Höhe zwischen 40 000 und 50 000 Euro. Lampe: „Nur so ließe sich eine Europapokal-Teilnahme seriös rechnen. Denn wir werden nicht den Fehler machen, nur für eine Runde zu planen, auch wenn wir realistisch davon ausgehen, in dem Wettbewerb nicht um den Titel mitzuspielen.“
Trainer Niels Bötel und die scheidende Kapitänin Julia Renner hatten schon unmittelbar nach der Finalniederlage gegen Bietigheim (30:40) die Bedeutung einer Teilnahme für die junge Oldenburger Mannschaft erklärt. „Für die Entwicklung des Teams und für die Motivation der Spielerinnen wäre es absolut wünschenswert, das Startrecht in Anspruch zu nehmen. So etwas erlebt man in einem Sportlerleben halt nicht oft“, meinten beide unisono.
Absage 2018 schmerzt
Auch Lampe ist der Meinung, dass das Team mögliche Europapokalspiele „unfassbar verdient“habe. Er selbst als Co-Trainer hatte 2018 beim letzten Pokalsieg – wie auch schon Bötel und Renner – erleben müssen, wie es ist, wenn auf die sportlich erreichte Qualifikation aus wirtschaftlichen Gründen verzichtet werden muss. „Das tut mir heute noch weh“, so Lampe, der nun hofft, bis zum Stichtag am Montag die benötigte Summe zusammenzubekommen.