Codewort „Sylt“
Trotz der ernsten Lage
mit Ukraine-Krieg und hoher Neuverschuldung haben sich die Haushälter im Bundestag am Freitag einen Spaß erlaubt. Auffallend viele Abgeordnete erwähnten in ihren Reden die Nordseeinsel Sylt – oft, aber nicht immer im Zusammenhang mit dem 9-Euro-Ticket für Bahnreisen. Es ist fast schon eine Tradition der Haushälter, sich bei den Schlussberatungen auf ein „Codewort“zu einigen.
Die Nordsee-Insel
Sylt hatte wegen des günstigen BahnTickets
einen Ansturm auf die ohnehin häufig ausgelastete Bahnstrecke erwartet. Zunächst blieb der große Andrang zwar aus, für das Pfingstwochenende wurden aber viele Besucher auf der Insel erwartet.
Der Chef
der CSU-Abgeordneten im Bundestag, Alexander Dobrindt, kündigte vor diesem Hintergrund in der Haushaltsdebatte an, lieber nach Rügen als nach Sylt zu fahren. Andere Abgeordnete wiesen darauf hin, dass die Haushaltsgelder nicht nur auf Sylt eingesetzt würden. Und auch Finanzminister Christian Lindner (FDP) machte das Spiel mit: „Wie der Jongleur auf der Strandpromenade von Sylt, so gehen Sie mit dem Geld um“, sagte er an die Union gewandt.
Die Haushaltspolitiker
des Bundestags gelten als besonders eingeschworene Truppe – über die Grenzen aller Fraktionen hinweg. Die Nachtsitzungen, bei denen sie letzte Details des Bundeshaushalts aushandeln, schweißen offenbar zusammen.