Ferienflug startet oft mit Turbulenzen
Luftverkehrsbranche verpatzt mit langen Wartezeiten an Flughäfen den Neustart
Die Aktie von Microsoft wird von der US-Bank JPMorgan weiter mit „Overweight“(Übergewichten) bei einem Kursziel von 320 USDollar belassen. Die Aktie steht zudem auf der „Analyst Focus List“von JPMorgan. Der Softwarekonzern habe den Quartals-Umsatzausblick wegen Belastungen durch den erstarkten Dollar gesenkt, schrieb Analyst Mark Murphy laut „finanztreff.de“. Die Prognose spiegele aber immer noch ein gesundes Nachfrageumfeld wider.
Frankfurt – Flughäfen und Airlines reden gar nicht mehr drumherum: Ferienreisen per Flugzeug werden im Sommer zur Nervenprobe für Passagiere und Anbieter gleichermaßen. Die Branche verpatzt den Neustart in die erste einigermaßen pandemiefreie Saison seit 2019. Grund ist Personalmangel an verschiedenen Punkten des Reiseprozesses: Von der Passagierkontrolle über die Flugzeugabfertigung bis hin zu den Flugbegleitern, überall fehlen die Leute, die sich in der Pandemie andere Jobs gesucht haben.
Überall fehlt Personal
„Über alle Standorte hinweg fehlen den Dienstleistern, die an der Abfertigung der Passagiere beteiligt sind, rund 20 Prozent Bodenpersonal im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit. Das kann vor allem beim Check-in, beim Beladen der Koffer und in der Luftsicherheitskontrolle zu Engpässen in Spitzenzeiten führen“, sagt der Chef des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel. Die Flughafenbetriebsräte schätzen den zusätzlichen Bedarf auf 5500 Leute bundesweit.
In Großbritannien machen sich Regierung und Flugbranche gegenseitig für das Reisechaos mit Hunderten Flugabsagen und überfüllten Terminals
verantwortlich. Es sei derzeit fast unmöglich, geschultes Personal zu finden, sagte ein Vertreter der Gewerkschaft GMB der BBC. In Deutschland seien viele Mitarbeiter in die Logistik abgewandert, sagt Thomas Richter vom Verband der Bodenabfertiger ABL.
Wegen fehlender Flugbegleiter sah sich Billigflieger Easyjet
zuvor zu einem drastischen Schritt veranlasst: Ausbau von Sitzen, damit weniger Personal eingesetzt werden muss. Ryanair forderte, Militär an Flughäfen einzusetzen.
Blick auf den Sommer
Wegen des gestiegenen Touristikanteils am Verkehrsaufkommen braut sich gerade an den Wochenenden auch in mehreren deutschen Terminals einiges zusammen. Schon aktuell ziehen sich z. B. in Düsseldorf lange Schlangen durch die Hallen, hakt es bei den Passagierkontrollen, die ein Dienstleister im Auftrag der Bundespolizei durchführt. Die Gewerkschaft Verdi rechnet mit anhaltenden Problemen über den Sommer, wegen der Belastungen. Schon jetzt gebe es einen Krankenstand von mehr als 20 Prozent, sagt Verdi-Experte Özay Tarim.
Frankfurt hat wie DauerKonkurrent Amsterdam angekündigt, zur Entlastung des Systems den Flugplan auszudünnen, also einzelne Verbindungen zu streichen.
Und das ist bedauerlich: Trotz Ukraine-Kriegs und Rekord-Inflation gibt es einen enormen Nachholbedarf gerade bei Privatreisenden. Laut Eurocontrol gab es an Europas Himmel in der letzten MaiWoche wieder mehr als 28 100 Flüge am Tag – knapp 86 Prozent des Vorkrisen-Niveaus.