Büfa steigert Umsatz auf 343 Millionen
Chemieunternehmen muss hohe Preise zahlen – Entspannung erst Ende des Jahres
Oldenburg – Das Corona-Jahr 2021 war auch für die Oldenburger Büfa kein leichtes Jahr: hohe Herstellungskosten, festliegende Containerschiffe und eine Inflation, die Folgen für den Konsum hat.
Die stark gestiegenen Einkaufspreise auf dem Weltmarkt musste das Chemieunternehmen am Ende „mindestens teilweise auch an die Kunden weitergeben“, sagte Büfa-Finanzchef Ralf Ramke bei der Vorstellung der Geschäftsentwicklung am Freitag. Die Weltmarktlage hat den Umsatz deutlich stärker als den Absatz getrieben – ersterer stieg um 41 Prozent, der Absatz um 10 Prozent.
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Auch im laufenden Geschäftsjahr blieben Verfügbarkeit und Lieferfähigkeit von Rohstoffen und Handelswaren noch „durch gestörte Lieferketten herausfordernd“, sagte der vorsitzende Geschäftsführer Felix Thalmann am Freitag – mit einem weiteren Preisanstieg im Zeitraum Januar bis April 2022 um 28 Prozent. Eine Entspannung wird für das dritte oder vierte Quartal erhofft.
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Standorte in Region
Gleichzeitig kündigte die Unternehmensführung an, den eingeschlagenen Nachhaltigkeits-Kurs konsequent fortzusetzen und zu verstärken – auch durch die umweltverträglichkeits-getriebene Klassifizierung aller Büfa-Rohstoffe und -Produkte und durch hohe Investitionen in Erneuerbare Energien – mit konkreComposite-Bereich
Die Oldenburger Büfa-Chefs mussten – und müssen – durch die Weltmarktlage und die Folgen von Corona mit hohen Preisanstiegen klarkommen: der vorsitzende Geschäftsführer Felix Thalmann (links) und der kaufmännische Geschäftsführer Ralf Ramke.
ten Plänen zunächst für Rastede und Hude.
Von 2017 bis 2022 hat Büfa 71 Millionen Euro in seine Standorte in Oldenburg, Rastede und Hude investiert, insbesondere in die Logistik. In diesem Jahr fließen 10 Millionen Euro in die Digitalisierung und Automatisierung in Liethe und die Rationalisierung in Hude und Ohmstede sowie 1,5 Millionen Euro in die Erweiterung am Standort Almelo in Holland.
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Umsatz steigt stark
Der konsolidierte Konzernumsatz der Gruppe wurde im vergangenen Jahr von 244 auf 343 Millionen Euro gesteigert. Die Absatzmengen stiegen um die genannten 10 Prozent auf 251 000 Tonnen. Das ordentliche Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug 26 Millionen Euro. Nach wie vor ist die Büfa solide finanziert, sagte Ramke: „Die Eigenmittelquote liegt auf Gruppenebene
bei rund 50 Prozent der Bilanzsumme“, so der kaufmännische Geschäftsführer.
„Wir haben die vielen Widrigkeiten der Pandemie gut bewältigt und uns über die Unternehmensgruppe hinweg mit unterschiedlichen Ausprägungen positiv entwickelt“, sagte Thalmann – „während es im einen Bereich boomte, war im anderen Kurzarbeit nötig“. Zulegen konnten das Chemiehandelsgeschäft (u.a. HudeAltmoorhausen) und der (glasfaserverstärkte Verbundwerkstoffe) etwa in Rastede-Liethe. Dagegen blieb die Entwicklung bei Büfa Reinigungssysteme (Oldenburg-Ohmstede) auch wegen der corona-bedingten Marktschwierigkeiten zunächst verhalten. Hier spielten auch die Folgen der heruntergefahrenen Gastronomie , Hotellerie, Geschäftsreisen und Festivitäten unter Corona eine Rolle.
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Insgesamt will Büfa in den kommenden Jahren aber sein organisches Wachstum beschleunigen. „Aufgrund unserer Standorterweiterungen haben wir die Möglichkeiten für große Lagerkapazitäten sowie gute Verfügbarkeiten von Rohstoffen und damit für eine krisen-resistente Lieferkette geschaffen. Diese Wettbewerbsvorteile wollen wir auch künftig nutzen“, sagte Thalmann.
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Stärkeres Wachstum
650 Mitarbeiter
Die Oldenburger Büfa-Gruppe, nach wie vor ein Familienunternehmen, wurde 1883 gegründet. Die Zahl der Mitarbeiter ist im vergangenen Jahr auf 650 gewachsen, darunter 50 Auszubildende – Industriekaufleute, Kaufleute für E-Commerce, Laboranten, Chemikanten, Mechatroniker und Fachkräfte für Lagerlogistik. Zu den Kunden in den Bereichen Chemicals, Cleaning und Composites zählen unter anderem Unternehmen der Lebensmittelverarbeitung, der Textil-, Industrie- und Fahrzeugreinigung, der Windenergie, der Schienen- und Nutzfahrzeugbranche sowie des Boots- und Schiffsbaus.