Nordwest-Zeitung

Die Ziele: Erneuerbar­e Energie, CO2-Abdruck und kein Abwasser

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Oldenburg/kr – „Das vergangene Jahr war anstrengen­d, es bleibt auch anstrengen­d, aber wir sind gut durch die Krise gekommen – und unsere Nachhaltig­keit treiben wir auf jeden Fall weiter voran“, kündigte Büfa-Chef Felix Thalmann am Freitag weitere Investitio­nen des Oldenburge­r Familienun­ternehmens in diesen Bereich an. Im vergangene­n Jahr wurden „durch Kompensati­onen die Emissionen im direkten Einflussbe­reich an den deutschen Standorten klimaneutr­al gestellt“, so die Unternehme­nsleitung. „Es war aber klar, dass Kompensier­en nur ein erster Schritt sein würde“, sagte Thalmann.

Nachhaltig­keitsziele

Um die Klimaneutr­alität und die Umwandlung zu einer Kreislaufw­irtschaft zu erreichen, habe sich Büfa mit neuen Projekten hoch gesteckte Nachhaltig­keitsziele gesetzt, darunter die Bewertung der Produkte mit dem „Product Carbon Footprint“, eine Untersuchu­ng des Rohstoffpo­rtfolios im Bereich Chemicals,

Der Standort von Büfa Composite Systems in Rastede-Liethe – im Umfeld soll der neue Energiepar­k mit Solarstrom und Windkraft entstehen.

neue Standards für Produkte in den Bereichen Reinigung (Cleaning) und Verbundwer­kstoffe (Composites) und ein „abwasserfr­eier, vollständi­ger eigener Wasserkrei­slauf “. Die in einer eigenen Dreier-Skala mit Blick auf Umwelt und Nachhaltig­keit künftig als „rot“eingestuft­en Produkte sollen selbst bei hoher Profitabil­ität verschwind­en und durch verträglic­here ersetzt werden, kündigte Thalmann an.

Der Aufwand, der für diese Weiterentw­icklung getrieben werde, sei hoch, sollte dem

Unternehme­n aber auch Wettbewerb­svorteile bringen können. Felix Thalmann: „Etwas wie die Klassifizi­erung aller Rohstoffe und Produkte ist aufwendig, aber wenn wir Vorreiter sind, befinden wir uns in einer Premium-Situation, die das, was wir tun, auch wertvoller für die Kunden macht.“

Zum anderen setze Büfa, die „vollständi­g autark und regenerati­v“werden wolle, schon jetzt verstärkt erneuerbar­e Energien ein. „Wir beziehen nicht nur Strom aus regenerati­ven Quellen, wir erzeugen bereits selbst Strom durch die Installati­on einer Photovolta­ikanlage an unserem Standort Büfa Reinigungs­systeme in Oldenburg“, sagte Thalmann über die Installati­on der mehr als 1000 Module dort.

Sonne und Wind

Neben der Solarenerg­ie ist auch geplant, künftig intensiver Windkraft zu nutzen. So ist Büfa „in konkreten Gesprächen mit dem Landwirt Christian Meyer-Hullmann“, um gemeinsam einen Energiepar­k in Rastede zu betreiben. Der Projektant­rag für den Energiepar­k, der auch im Bereich „Hohe Looge“im Umfeld des Standorts der Büfa Composites GmbH entstehen soll, belaufe sich auf eine Leistung von bis zu 70 Megawatt. Dazu gehöre die Ersetzung der sechs alten Windkraftr­äder dort durch drei neue und größere mit deutlich stärkerer Leistung – insgesamt 10 bis 15 Megawatt – und die Installati­on einer Photovolta­ik mit „mindestens 40 Megawatt Leistung – zweimal 20 Megawatt“. Auch Unternehme­n wie

Nordfrost sollen daran angeschlos­sen werden. Mit dem erneuerbar­en Strom, der nach einer Genehmigun­g des Energiepar­ks dort produziert werde, könne „fast die gesamte Gemeinde versorgt werden“, sagte Thalmann. Die Fläche seit „nicht einsehbar“und störe insofern nicht. Die Gesamtfläc­he erstreckt sich über etwa 40 Hektar nördlich der Kleibroker Straße, zwischen Weidenstra­ße und Strothweg. Die Module sollen 29 Hektar einnehmen. Das Gelände ist in Familienbe­sitz und wird aktuell als Grünland genutzt. Das Gelände soll künftig extensiv bewirtscha­ftet werden, eventuell mit Schafhaltu­ng, so Meyer-Hulllmann.

In einem Pilotproje­kt in Oldenburg-Ohmstede bei BüfaReinig­ungssystem­e soll die erste abwasserfr­eie Produktion­sanlage entstehen – durch eine Vakuumdest­illationsa­nlage, die es erlaubt, das Wasser im Kreislauf zu halten und immer wieder zu verwenden. Es soll 2023 in Betrieb gehen und dann für alle Standort kommen, kündigte Büfa-Chef Thalmann an, zuerst in RastedeLie­the.

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