Wärmeliebendes Gemüse
Anbau am besten am sonnigsten und geschütztesten Platz unter Glas
Dieses Gemüse aus der Familie der Nachtschattengewächse ist wärmebedürftiger als seine Verwandten, bei guter Pflege lässt sich aber auch bei uns mit zufriedenstellenden Erträgen rechnen.
Wer im eigenen Garten bereits gute Erfolge mit Tomaten und Paprika gemacht hat, dem kann die Kultur von Auberginen empfohlen werden.
Für erste Versuche ist es ratsam, auf eine Aussaat, die bereits im März erfolgen muss, zu verzichten und lieber jetzt einige knospige Jungpflanzen in Gärtnereien oder auf Wochenmärkten zu kaufen. Mit der Kultur kann man sich ruhig etwas Zeit lassen, da nichts schlimmer ist, als ein zu frühes Pflanzen ins Freiland oder geschützte Glashaus. Durch zu starke Temperaturschwankungen besteht sonst schnell die Gefahr, dass alle Knospen oder Fruchtansätze abfallen.
Auberginen bekommen den wärmsten und geschütztesten Platz, den wir ihnen bieten können. Ideal ist ein Standort im Gewächshaus, auf der geschützten Terrasse oder dem Balkon. Auberginen kann man gut im Kübel halten, sodass sie sich auch als mobiles Gemüse eignen; drei Pflanzen lassen sich problemlos in einem größeren Topf kultivieren. Im Gewächshaus beträgt der Abstand von Pflanze zu Pflanze ca. 50 Zentimeter. Ein mit altem Mist gedüngter Boden sorgt für die notwendigen Nährstoffe; auch die Gabe von Gesteinsmehl ist zu empfehlen, um die Pflanzen mit den notwendigen Spurenelementen zu versorgen und den gewünschten fast neutralen pHWert von 6,5 zu erreichen. Wichtig für zügiges Wachstum ist auch eine regelmäßige Versorgung mit Wasser; der Boden darf niemals austrocknen.
Beim Pflanzen wird gleich ein Stab neben den Wurzelballen in die Erde gesteckt, der
Den richtigen Erntezeitpunkt haben Auberginen erreicht, wenn sie eine glänzende Farbe bekommen; später werden die Früchte bitter.
den Auberginen Halt gibt; die Haupt- und Seitentriebe werden später ständig angebunden. Gewünscht ist, dass sich die Pflanzen zu verzweigten Exemplaren entwickeln; dies lässt sich verstärken, indem man die Triebspitze bei einer Höhe von 30 Zentimetern auskneift. In unseren Breiten können wir auf keine Massenernten wie in südlichen Gegenden hoffen, und es ist sinnvoll, sich auf die Ernte von fünf, dafür aber schönen und großen Früchten pro Pflanze zu begnügen. Deshalb kneift man die restlichen Triebspitzen aus, wenn sich eine genügende Anzahl Früchte gebildet
hat. Vom Zeitpunkt des Fruchtansatzes bis zur Ernte kann man den verstärkten Nährstoffbedarf durch wöchentliche Gaben verdünnter Pflanzenjauche decken.
Leider sind Auberginen nicht nur eine Delikatesse für uns Menschen, auch Blattläuse, Weiße Fliegen und Spinnmilben machen sich an den Pflanzen zu schaffen. Blattläuse sind am einfachsten mit einem Wasserstrahl abzuspülen, und Weiße Fliegen lassen sich mithilfe von Gelbtafeln in erträglichen Grenzen halten. Schlimmer ist ein Befall mit Spinnmilben, die mit bloßem Auge kaum entdeckt werden
können. Ein Einsatz von Raubmilben ist bei einem anfangenden Befall empfehlenswert. In einem späteren Stadium ist es dann sinnvoll, zwei- bis dreimal in wöchentlichem Abstand zu spritzen; empfehlenswert und vollkommen ausreichend sind für Mensch und Haustier ungiftige Mittel auf Basis von Neem, Kaliseife oder Rapsöl; sie verkleben die Spinnmilben und auch ihre Eier, die dann ersticken.
Die Ernte der Früchte beginnt ab August, wenn die Auberginen eine glänzende Farbe erreicht haben; überschreitet man diesen Zeitpunkt, werden sie leicht bitter.
Anbei ein Trieb meiner Himbeeren, der verfärbt ist; was fehlt ihm?
Der mitgeschickte Trieb zeigt die Rutenkrankheit der Himbeeren. Diese Krankheit zeigt sich zuerst als violettbraune Flecken, später platzt die Rinde und die ganzen Triebe sterben ab. Abgeerntete Himbeerruten werden nach der Ernte direkt über dem Boden abgeschnitten; nur die diesjährig gebildeten, gesunden Triebe, die nächstes Jahr Früchte tragen, müssen natürlich bei den normalen Sorten stehen bleiben.
Die Entfernung der alten Ruten dient als Vorbeugung gegen das gefürchtete Rutensterben. Um über evtl. kranke Ruten nicht den Kompost zu verseuchen, entfernt man die abgeschnittenen Triebe aus dem Gartenbereich. Bei einem Befall mit dieser gefürchteten Krankheit häufelt man nach einem Schnitt auch die verbleibenden Rutenstummel mit Kompost an, um eine Infektion der verbleibenden Stummel zu vermeiden.
Bei jährlich wiederkehrendem Ärger mit der Rutenkrankheit lohnt es sich auch, auf Herbstsorten umzusteigen. Zum einen haben sie den Vorteil einer langen Erntezeit vom Sommer bis in den Herbst hinein, zum anderen tragen diese Sorten auch schon gut an einjährigen Trieben, sodass nach der Ernte alle Triebe abgeschnitten werden können und die Krankheit nicht überwintern kann.