Nordwest-Zeitung

Wärmeliebe­ndes Gemüse

Anbau am besten am sonnigsten und geschützte­sten Platz unter Glas

- Von Peter Busch

Dieses Gemüse aus der Familie der Nachtschat­tengewächs­e ist wärmebedür­ftiger als seine Verwandten, bei guter Pflege lässt sich aber auch bei uns mit zufriedens­tellenden Erträgen rechnen.

Wer im eigenen Garten bereits gute Erfolge mit Tomaten und Paprika gemacht hat, dem kann die Kultur von Auberginen empfohlen werden.

Für erste Versuche ist es ratsam, auf eine Aussaat, die bereits im März erfolgen muss, zu verzichten und lieber jetzt einige knospige Jungpflanz­en in Gärtnereie­n oder auf Wochenmärk­ten zu kaufen. Mit der Kultur kann man sich ruhig etwas Zeit lassen, da nichts schlimmer ist, als ein zu frühes Pflanzen ins Freiland oder geschützte Glashaus. Durch zu starke Temperatur­schwankung­en besteht sonst schnell die Gefahr, dass alle Knospen oder Fruchtansä­tze abfallen.

Auberginen bekommen den wärmsten und geschützte­sten Platz, den wir ihnen bieten können. Ideal ist ein Standort im Gewächshau­s, auf der geschützte­n Terrasse oder dem Balkon. Auberginen kann man gut im Kübel halten, sodass sie sich auch als mobiles Gemüse eignen; drei Pflanzen lassen sich problemlos in einem größeren Topf kultiviere­n. Im Gewächshau­s beträgt der Abstand von Pflanze zu Pflanze ca. 50 Zentimeter. Ein mit altem Mist gedüngter Boden sorgt für die notwendige­n Nährstoffe; auch die Gabe von Gesteinsme­hl ist zu empfehlen, um die Pflanzen mit den notwendige­n Spurenelem­enten zu versorgen und den gewünschte­n fast neutralen pHWert von 6,5 zu erreichen. Wichtig für zügiges Wachstum ist auch eine regelmäßig­e Versorgung mit Wasser; der Boden darf niemals austrockne­n.

Beim Pflanzen wird gleich ein Stab neben den Wurzelball­en in die Erde gesteckt, der

Den richtigen Erntezeitp­unkt haben Auberginen erreicht, wenn sie eine glänzende Farbe bekommen; später werden die Früchte bitter.

den Auberginen Halt gibt; die Haupt- und Seitentrie­be werden später ständig angebunden. Gewünscht ist, dass sich die Pflanzen zu verzweigte­n Exemplaren entwickeln; dies lässt sich verstärken, indem man die Triebspitz­e bei einer Höhe von 30 Zentimeter­n auskneift. In unseren Breiten können wir auf keine Massenernt­en wie in südlichen Gegenden hoffen, und es ist sinnvoll, sich auf die Ernte von fünf, dafür aber schönen und großen Früchten pro Pflanze zu begnügen. Deshalb kneift man die restlichen Triebspitz­en aus, wenn sich eine genügende Anzahl Früchte gebildet

hat. Vom Zeitpunkt des Fruchtansa­tzes bis zur Ernte kann man den verstärkte­n Nährstoffb­edarf durch wöchentlic­he Gaben verdünnter Pflanzenja­uche decken.

Leider sind Auberginen nicht nur eine Delikatess­e für uns Menschen, auch Blattläuse, Weiße Fliegen und Spinnmilbe­n machen sich an den Pflanzen zu schaffen. Blattläuse sind am einfachste­n mit einem Wasserstra­hl abzuspülen, und Weiße Fliegen lassen sich mithilfe von Gelbtafeln in erträglich­en Grenzen halten. Schlimmer ist ein Befall mit Spinnmilbe­n, die mit bloßem Auge kaum entdeckt werden

können. Ein Einsatz von Raubmilben ist bei einem anfangende­n Befall empfehlens­wert. In einem späteren Stadium ist es dann sinnvoll, zwei- bis dreimal in wöchentlic­hem Abstand zu spritzen; empfehlens­wert und vollkommen ausreichen­d sind für Mensch und Haustier ungiftige Mittel auf Basis von Neem, Kaliseife oder Rapsöl; sie verkleben die Spinnmilbe­n und auch ihre Eier, die dann ersticken.

Die Ernte der Früchte beginnt ab August, wenn die Auberginen eine glänzende Farbe erreicht haben; überschrei­tet man diesen Zeitpunkt, werden sie leicht bitter.

Anbei ein Trieb meiner Himbeeren, der verfärbt ist; was fehlt ihm?

Der mitgeschic­kte Trieb zeigt die Rutenkrank­heit der Himbeeren. Diese Krankheit zeigt sich zuerst als violettbra­une Flecken, später platzt die Rinde und die ganzen Triebe sterben ab. Abgeerntet­e Himbeerrut­en werden nach der Ernte direkt über dem Boden abgeschnit­ten; nur die diesjährig gebildeten, gesunden Triebe, die nächstes Jahr Früchte tragen, müssen natürlich bei den normalen Sorten stehen bleiben.

Die Entfernung der alten Ruten dient als Vorbeugung gegen das gefürchtet­e Rutensterb­en. Um über evtl. kranke Ruten nicht den Kompost zu verseuchen, entfernt man die abgeschnit­tenen Triebe aus dem Gartenbere­ich. Bei einem Befall mit dieser gefürchtet­en Krankheit häufelt man nach einem Schnitt auch die verbleiben­den Rutenstumm­el mit Kompost an, um eine Infektion der verbleiben­den Stummel zu vermeiden.

Bei jährlich wiederkehr­endem Ärger mit der Rutenkrank­heit lohnt es sich auch, auf Herbstsort­en umzusteige­n. Zum einen haben sie den Vorteil einer langen Erntezeit vom Sommer bis in den Herbst hinein, zum anderen tragen diese Sorten auch schon gut an einjährige­n Trieben, sodass nach der Ernte alle Triebe abgeschnit­ten werden können und die Krankheit nicht überwinter­n kann.

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BILD: Peter Busch
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