So kann ein harmonisches Miteinander gelingen
Wie sich Störfaktoren beseitigen und Streitigkeiten verhindern lassen
Berlin/tmn – Nachbarn verhalten sich nicht immer so, wie man es sich wünschen würde. Doch wann spricht man das an? Möglichst früh, rät Katharina Roth, Geschäftsführerin der „nebenan.de“-Stiftung. Sie gibt Tipps, wie sich der nachbarschaftliche Friede wahren lässt:
Wie reagiert man richtig, wenn man sich über die Nachbarn ärgert
Im ersten Schritt das negative Denken abzuschalten, rät Roth, und sich selbst zu fragen: Warum stört mich das in dem Moment? Und warum verhält sich der Nachbar so? Auf diese Weise beschäftige man sich mit den Motiven des anderen und hinterfrage die Beweggründe. So könnten Nachbarn dann auf einer ganz anderen Ebene miteinander sprechen, ohne sich persönlich anzugreifen. „Letztlich hat jeder seine Bedürfnisse und anders als bei Freunden und Arbeitskollegen unterscheidet sich womöglich der Lebensalltag“, erklärt Roth. Da könne es schnell passieren, dass Nachbarn aneinandergeraten. Grundsätzlich sollte jeder seinen Alltag so leben können, wie er das möchte. Gibt es dann aber Verhaltensweisen des Nachbarn, die stören, rät
Um des Friedens willen: Probleme am besten sofort ansprechen.dpa-BILD:
Roth den Betroffenen, „allen Mut zu sammeln und das Problem früh anzusprechen“. Viele zögerten aus Unsicherheit, wie derjenige reagieren könnte. Dadurch stauen sich negative Gefühle aber an.
Wie sollte ein klärendes Gespräch verlaufen
„Wer Probleme anspricht, sollte sachlich argumentieren und Ich-Botschaften senden“, empfiehlt Roth. Nerve es, dass der Nachbar spätabends noch Klavier spielt, sollten Betroffene erklären, weshalb sie sich gestört fühlen – etwa weil sie früh aufstehen müssen. Auf keinen Fall sollte man das Gespräch mit Vorwürfen zu beginnen. Und es sollte persönlich sein. Beispielsweise könne man den Nachbarn im Flur oder an der Haustür abpassen und ihn um ein Gespräch bitten – oder notfalls einen Zettel in den Briefkasten werfen.
Und wenn gut gemeinte Gespräche nichts ändern
„Am besten wenden sich Betroffene an andere Nachbarn und tauschen sich aus, ob auch sie das Verhalten als störend empfinden“, rät Roth. Genauso könnten Nachbarn die Hausverwaltung informieren, wenn das persönliche Gespräch im Nichts verlaufen ist, oder sich einen Mediator suchen. Oft könne es helfen, mit einer dritten Partei nach Lösungen im Konflikt zu suchen.