Spar-Boom 2022 nicht fortgesetzt
Auf vielen Bahnhöfen mit Regionalverkehr gab es Gedränge, wie hier an der Station „Gesundbrunnen“in Berlin in Richtung Stralsund.
ten Härtetest für das 9-EuroTicket am Pfingstwochenende in seiner Kritik bestätigt. „In den Hauptreisezeiten war die Nachfrage auf den Hauptstrecken so stark, dass Züge nicht abfahren konnten. Und einige Bahngesellschaften – etwa die Metronom in Norddeutschland – haben die Fahrradbeförderung ausgeschlossen, weil sie des Ansturms nicht Herr wurden“, sagte Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn am Montag.
Das Chaos sei vorhersehbar gewesen. Es sei Folge eines politischen Angebots, ohne dafür über die nötigen Kapazitäten im Bahnverkehr zu verfügen.
„Nicht alles, was gut gemeint ist, ist auch gut gemacht“, sagte Naumann. Gut am 9-Euro-Ticket sei, dass dadurch der öffentliche Nahverkehr wieder ins Gespräch gebracht worden sei. „Es funktioniert aber nur, wenn die Kapazitäten vorhanden sind“, betonte Naumann.
■
Erster Härtetest
Pfingsten galt als erster Härtetest für die Rabattaktion. Mit dem bundesweit gültigen Fahrschein kann man jeweils einen Monat lang bundesweit den Nahverkehr nutzen, das
Ticket ist für Juni, Juli und Augst erhältlich. Es soll etwa Pendler unterstützen und außerdem helfen, neue Nutzer dauerhaft zum Umstieg auf die Bahn zu bewegen.
Naumann erwartet für die kommenden Sommermonate weitere Probleme. Bahnreisenden riet er darum, wenn möglich nicht am Wochenende zu fahren, sondern auf Tage in der Wochenmitte auszuweichen und das Ausflugsziel zu überdenken. „Muss es unbedingt Sylt sein, Warnemünde oder der Tegernsee – oder gibt es nicht auch andere schöne Gegenden, wo die Nachfrage geringer ist?“, so Naumann.
München/dpa – Wie aus Daten der Bundesbank und des Statistischen Bundesamts abzulesen ist, ist die Phase des außergewöhnlich starken Wachstums der Bankeinlagen in Deutschland offenbar beendet. „Derzeit fällt das Wachstum der Bank- beziehungsweise Spareinlagen regelrecht von der Klippe“, sagt Peter Barkow, Chef des auf die Finanzbranche spezialisierten Beratungsunternehmens Barkow Consulting. „Die letzten beiden Jahre waren insbesondere bezogen auf den starken Anstieg der Bankeinlagen wirklich verrückt.“
Paradoxerweise bescherte die Corona-Pandemie trotz Wirtschaftskrise vielen Haushalten in Deutschland ein höheres Vermögen. Im ersten Coronajahr 2020 waren deren Sichteinlagen – das sind die Guthaben auf Giro-, Tagesgeldund Sparkonten ohne Laufzeit oder Kündigungsfrist – um 165 Milliarden Euro angeschwollen. Hauptursache war ein Konsumstau, denn die Corona-Beschränkungen bedeuteten fehlende Gelegenheiten zum Geldausgeben.
2021 vermehrte sich diese Summe noch einmal um 90 Milliarden Euro. Der Gesamtbestand erreichte 1,76 Billionen Euro, Ende Dezember. Doch seither hat sich quasi nichts mehr getan. Ende März war es eine halbe Milliarde weniger als zu Jahresbeginn. „Jetzt haben wir einerseits die Inflation, und andererseits vielleicht eine gewisse Normalisierung des Konsumverhaltens“, sagt Barkow.