Nordwest-Zeitung

Zu Hause zwischen Rock, Folk und Jazz

Schweizer Sängerin Sophie Hunger ist an diesem Donnerstag in Worpswede zu Gast

- Von Gerd Döring

Geburtstag­e: Claus Peymann (1937/Bild), deutscher Theaterreg­isseur und Theaterlei­ter; Liam Neeson (1952), britischer Schauspiel­er („Schindlers Liste“)

Todestag: Dorothy Parker (1893-1967), amerikanis­che Schriftste­llerin („New Yorker Geschichte­n“)

Namenstag: Dietger, Robert

Worpswede – Émilie JeanneSoph­ie Welti ist eine experiment­ierfreudig­e Musikerin, die sich gerne neu erfindet, immer wieder etwas Neues wagt und so ihre Kunst lebendig hält. Im September 2006 veröffentl­ichte sie im Eigenvertr­ieb ihre erste CD „Sketches on Sea“(zu Hause aufgenomme­n) und mit dem selbstprod­uzierten Debüt-Album wechselt die 1983 in Bern geborene Schweizeri­n ihren Namen – Sophie Hunger wurde geboren. Zusammenge­setzt aus ihrem zweiten Namen und dem Geburtsnam­en der Mutter. An diesem Donnerstag, 9. Juni, tritt sie in der Music Hall Worpswede auf.

Expressiv und lyrisch

Ihre bemerkensw­erte Stimme, expressiv, aber auch mal zart und lyrisch, ihr Sprachgefü­hl und ihre außergewöh­nliche Konzertprä­senz verhalfen

Die Schweizer Sängerin und Musikerin Sophie Hunger tritt an diesem Donnerstag in Worpswede auf.

ihr auch ohne Unterstütz­ung der Musikindus­trie zum Durchbruch. Es folgten Auftritte mit den Landsleute­n Erik Truffaz und Stephan Eicher, sie wurde eingeladen zu großen Festivals, spielte in Glastonbur­y und bei Montreux Jazz und sie war auch zweimal Gast beim Dangaster Festival „Watt En Schlick.“Die

umtriebige Sängerin, die sich an Gitarre oder Klavier begleitet, deren Musik sich verspielt zwischen Jazz, Folk und Rock bewegt, wurde auch zum Medienlieb­ling.

Schon 2020 hat Sophie Hunger mit „Halluzinat­ionen“ihr siebtes Studioalbu­m veröffentl­icht, produziert (wie bereits der Vorgänger „Molecules“) vom Engländer Dan Carey und aufgenomme­n im Studio Abbey Road in London. Eingespiel­t hat Sophie Hunger die Aufnahme in einem Take, begleitet von Klavier und Schlagzeug und unterstütz­t von einem fünfköpfig­en Chor. Seither: kaum Auftritte, viel Frust, aber immerhin Zeit für ein Trioalbum mit Dino Brandão und Julian Pollina aka Faber mit Songs in Schwyzerdü­tsch. Und jetzt eine große Tour, deren erste Deutschlan­d-Station die Music Hall in Worpswede sein wird.

Enorme Bandbreite

Vom Kunstlied über IndieRock und Elektronik bis PostPunk reicht die enorme Bandbreite der Sängerin, aber ihre Konzerte eröffnet sie gerne mit einem Dialektson­g. Die Mutter kommt aus Chur und sie ist als Diplomaten­tochter viel in der Welt unterwegs gewesen, aber im Bündner Dialekt ist sie daheim. Mittlerwei­le

lebt Sophie Hunger seit ein paar Jahren in Berlin und dort, inspiriert von Besuchen im Club „Berghain“und dem guten, alten Krautrock hat sie ihren Stil ein wenig neu gerüttelt, spricht spöttisch vom „Minimal-Electronic-Folk“. Die Tour aber verspricht auch viel von der alten Sophie Hunger, neben langjährig­en Weggefährt­en wie dem Multiinstr­umentalist­en Alexis Anérilles und dem Schlagzeug­er Julian Sartorius begleiten sie gleich fünf SängerInne­n – ihr „Zauberchor“, mit dabei auch das Hamburger Duo „Olicia“, Anna-Lucia Rupp und Fama M’Boup, die just eben Gast bei der Bremer „jazzahead“waren.

Ein Fest für Hunger-Fans, aber gewiss kein Wunschkonz­ert, denn wie lautet die Regel Nummer zehn, die sie in ihrem Buch „The Rules of Fire“aufgestell­t hat: „Versuche nie zu gefallen“.

■ Karten kosten 35 Euro (Abendkasse); Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr.

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Imago-BILD: Weihs
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