Unterschiedliche Belastungsstufen
Dr. Hubert Steven (Bild) ist niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin, Sportmedizin und Akupunktur, der eine Herzsportgruppe betreut.
Für wen ist eine Herzsportgruppe sinnvoll?
Steven: Das gilt insbesondere für Menschen, die einen Infarkt erlitten haben oder mit einer chronischen Herzerkrankung leben. Betroffene können sich über den Hausarzt oder Kardiologen eine Verordnung ausstellen lassen. Wenn dies erfolgt ist, kann eine Kostenbeteiligung der Krankenkasse erfolgen. Der Teilnahme steht dann nichts mehr im Wege.
Wie fit muss man sein? Steven: Nach einer Herzoperation bzw. einer koronaren Intervention wird in der anschließenden Reha ermittelt, welche Belastungsstufe richtig ist. Da Herzsportgruppen auf unterschiedliche Belastungsstufen ausgelegt sind, können dort Menschen mit einer niedrigen und einer höheren Belastungsstufe mitmachen.
Ist immer ein Arzt vor Ort? Steven: Ja. Aufgabe des anwesenden Arztes ist vor allem, den Blutdruck der Teilnehmer zu messen, sie während der Übungen zu beobachten und mögliche Beschwerden oder Symptome frühzeitig zu erkennen. Über die Krankenakte der Teilnehmer sind die Ärzte über die jeweilige Erkrankung und die Beschwerden des Patienten informiert. Wenn ein akutes gesundheitliches Problem auftritt, haben wir die Möglichkeit, den Betroffenen sofort vor Ort zu untersuchen. Für extreme Notfälle stehen ein Notfallkoffer und ein AEDDefibrillator bereit, mit denen einen kardiologische Reanimation ermöglicht wird.