Ausweichstadion gefunden: VfB mit Hannover 96 einig
Spiele in Oldenburg sollen mit mobilem Flutlicht möglich werden
Oldenburg – Drei Tage nach der Realisierung des Aufstiegstraums in der Relegation gegen Dynamo Berlin (2:0, 1:2) hat der VfB Oldenburg verkündet, wo er künftig seine Heimspiele in der 3. Liga austragen will, wenn das Marschwegstadion nicht als Spielstätte infrage kommt. Der Traditionsclub hat sich mit FußballZweitligist Hannover 96 darauf geeinigt, dessen HDI Arena (Fassungsvermögen: knapp 50 000 Plätze) als Ausweichstadion benennen zu dürfen.
In diesem Zusammenhang habe man „sehr viele Gespräche geführt“, erklärt VfB-Geschäftsführer Michael Weinberg und ergänzt mit Verweis auf sein Pendant beim Vertragspartner:
„Wir freuen uns, dass wir durch Martin Kind und Hannover 96 die Möglichkeit bekommen, im Fall der Fälle in die Landeshauptstadt ausweichen zu dürfen.“
Zentrale Lizenz-Frage
In den vergangenen Wochen, in denen beim Thema Drittliga-Lizenz bis zum Stichtag 1. Juni beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) in verschiedener Hinsicht nachgebessert werden musste, seien strukturelle wie rechtliche Voraussetzungen auf den Weg gebracht worden, heißt es seitens des VfB. Dabei musste sowohl die wirtschaftliche als auch die technisch-organisatorische Leistungsfähigkeit nachgewiesen werden.
Zentrale Frage war dabei der Spielort, weil das Marschwegstadion, in dem am Samstag 12 000 Fans das Heimspiel gegen Dynamo sahen, insbesondere keine Flutlicht-Anlage hat. „Wir haben die klare Absicht, so viele Spiele wie möglich im Marschwegstadion zu absolvieren“, sagt Weinberg. Um das zu erreichen, seien bereits viele konstruktive Gespräche mit der Stadt geführt worden, die an diesem Dienstag fortgesetzt worden seien.
Für Drittliga-Fußball in Oldenburg müssen aber verschiedene Auflagen erfüllt werden. Unter anderem soll eine mobile Anlage für TVtaugliches Flutlicht sorgen. Es gibt aber weitere Gründe, die ein Ausweichstadion unabdingbar machen. Einerseits darf am Marschweg aus Lärmschutzgründen nach 18.30 Uhr kein Spiel angepfiffen werden. Andererseits fehlt hier auch eine Rasenheizung, die einen Umzug im Winter nötig machen könnte.
Finale DFB-Entscheidung
Der VfB hatte auch in Bremen, Meppen und Osnabrück angefragt, ob dort gegebenenfalls gespielt werden könne. Von dort soll es aber keine positive Rückmeldung gegeben haben. Einem möglichen Umzug nach Lotte wiederum sei seitens des DFB eine Absage erteilt worden. Beim Verband soll in dieser Woche final über den Oldenburger Lizenzantrag entschieden werden.
Oldenburg – Der sportliche Weg in die 3. Liga war in dieser Saison für den Fußball-Regionalligisten VfB Oldenburg ein komplizierter: Qualifikationsund Meisterrunde folgte gerade die erfolgreich gemeisterte Relegation gegen Dynamo Berlin. Da der Aufsteiger in der neuen Saison seine Abendspiele vor allem aus Lärmschutzgründen (kein Anpfiff nach 18.30 Uhr erlaubt) nicht im heimischen Marschwegstadion austragen darf, könnte auf Fanseite ebenfalls Ausdauer gefragt sein. Der VfB hat sich mit Zweitligist Hannover 96 geeinigt, im Fall der Fälle seine Heimspiele in der HDI Arena in der Landeshauptstadt bestreiten zu dürfen.
■ Die Fahrtzeit
134 Kilometer Luftlinie oder 173 Kilometer Fahrstrecke sind es vom Marschweg zur 49 200Plätze-Arena in Hannover, die die Oldenburger beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) im
nachgebesserten Lizenzantrag als Ausweichstätte angegeben haben. Mit dem Zug dauert es im Idealfall ab Oldenburg mit dem IC ohne Umstieg 1:38 Stunden bis Hannover Hauptbahnhof. Die Optionen Bremen, Meppen, Osnabrück und Lotte haben sich zerschlagen. Beim VfB ist man froh, „dass wir eine Lösung gefunden haben. Jetzt werden wir aber hart dafür arbeiten, Drittliga-Fußball in Oldenburg möglich zu machen“, sagt Geschäftsführer Michael Weinberg und erwartet eine DFB-Antwort auf den nachgereichten Lizenz-Antrag im Laufe dieser Woche.
■ Die Abendspiele Das Stadion in Hannover war in der abgelaufenen Saison bereits Ausweichstätte für einen Drittligisten. Der jetzt wieder abgestiegene TSV Havelse bestritt dort alle 19 Heimspiele. Das soll beim VfB anders werden. Er hofft, eventuell nur für die Abendspiele oder möglicherweise im Winter (am Marschweg gibt’s keine Rasenheizung) ausweichen zu müssen. „Wir haben die klare Absicht,
so viele Spiele wie möglich im Marschwegstadion zu absolvieren“, betont Weinberg.
■ Die Nachmittagsspiele
Das bedeutet, dass die am frühen Samstag- und Sonntagnachmittag (13 oder 14 Uhr) angepfiffenen Spiele bei einer entsprechenden Umrüstung der Heimspielstätte vielleicht dort stattfinden könnten. Die übertragenden TV-Sender verlangen beste Sichtverhältnisse und damit stets eine FlutlichtAnlage. Laut Weinberg könne eine mobile Anlage für die erforderliche Ausleuchtung im Marschwegstadion sorgen.
■ Der Stadionneubau
„Es gibt viel zu tun, aber wir sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit der Stadt eine gute Lösung für Oldenburg finden werden “, sagt der VfB Geschäftsführer und meint damit zuallererst die schnell erforderliche Ertüchtigung der aktuellen Heimspielstätte (die 3. Liga startet am 22. Juli). Auf der anderen Seite geht es weiterhin um den möglichen Stadionneubau. Zwar wurden in Oldenburg durch den Stadtrat weitere Schritte auf den Weg gebracht. Doch bis ein Neubau einer Arena (wahrscheinlich an der Maastrichter Straße) wirklich endgültig beschlossen und dann vor allem auch fertiggestellt ist, werden noch ein paar Spielzeiten über die Bühne gehen.