Emder Feuerschiff-Attentäter muss ins Gefängnis
46-Jähriger zu einem Jahr und sieben Monaten Haft verurteilt – Das sagt der Angeklagte
Emden – Der Feuerschiff-Attentäter muss ins Gefängnis: Ein 46-jähriger Emder ist am Dienstag vom Emder Amtsgericht zu einer Haftstrafe von einem Jahr und sieben Monaten verurteilt worden – ohne Bewährung. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte in der Nacht vom 19. auf den 20. Juni 2021 gewaltsam in die Innenräume des Emder Museumsschiffes Amrumbank/Deutsche Bucht eingedrungen war, im Maschinenraum des Schiffes mithilfe einer Bohrmaschine insgedern samt vier Löcher in die Bordwand unterhalb der Wasserlinie gebohrt und anschließend auch noch sechs Bullaugen geöffnet hatte, damit das historische Schiff schneller sinkt. Der Angeklagte gab seine Tat vor Gericht umfassend zu. Ein eindeutiges Motiv nannte der Mann allerdings nicht, sonverlor sich während der viereinhalbstündigen Verhandlung in einem sehr eigenen Weltbild.
Das Attentat, das nur durch die Aufmerksamkeit eines zufällig vorbeikommenden Besatzungsmitgliedes und seiner achtjährigen Tochter gescheitert war, hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Zwar konnte ein Sinken des Schiffes letztlich verhindert werden, der Schaden wird aber aktuell mit rund 126 000 Euro beziffert. Der Förderverein Museums-Feuerschiff Amrumbank/Deutsche Bucht hat nach Angaben seines Vorsitzenden Heinz-Günther Buß bis heute mit den finanziellen Folgen des Anschlages zu kämpfen.
Er wollte eine Botschaft an die Menschheit senden, sagte der Angeklagte. Welche Botschaft er genau senden wollte, wurde in seinen Aussagen nicht deutlich.
Richter Henrik Gläsel hatte auch zu klären, ob der Angeklagte angesichts seiner wirren Aussagen für seine Tat vollends verantwortlich ist. Gläsel räumte in seiner Urteilsbegründung zwar ein, dass sich der Angeklagte wohl in einer gespaltenen Welt bewege, für seine Tat aber voll verantwortlich zu machen sei.