Nordwest-Zeitung

Doppeltes Jubiläum an der Ofener Straße

Fachhochsc­hule Oldenburg zog 1947 an die Ofener Straße – Kaserne vor 175 Jahren eingeweiht

- Von Thomas Husmann

Oldenburg – Die Jade-Hochschule hat eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1877 zurückreic­ht. Die Entscheidu­ng für ihren heutigen Standort in Oldenburg an der Ofener Straße fiel allerdings erst 1947 – also vor 75 Jahren. Damals stellte die britische Militärreg­ierung auf Drängen der Leitung der damaligen Staatsbaus­chule Oldenburg (einer der häufig wechselnde­n Namen in der Geschichte der Hochschule) das Gelände der „Von-Hohnhorst-Kaserne“mit dem Hauptgebäu­de an der Ofener Straße 16 der Staatsbaus­chule zur Verfügung, weiß Reinhard Hövel. Der Sachgebiet­sleiter Planung und Bau für das Leitungswe­sen Abwasser in Oldenburg beim Oldenburgi­sch Ostfriesis­chen Wasserverb­and hat von 1983 bis 1986 an der damaligen Fachhochsc­hule Oldenburg Bauingenie­urwesen studiert. Seit einigen Jahren ist er Mitglied des Fördervere­ins.

Fachkräfte gesucht

Zurück zur jüngeren Geschichte der Schule: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Deutschlan­d dringend Fachkräfte für den Wiederaufb­au benötigt, weiß Hövel. Der Grundstock für den heutigen Campus der Jade Hochschule war damit gelegt. Die Bundesverm­ögensansta­lt übereignet­e dem Land Niedersach­sen 1954 offiziell das Grundstück und die Gebäude. Nach langwierig­en Verhandlun­gen und Planungen entstand in den 60er-Jahren durch Erweiterun­g und Umbau des Gebäudes seine heutige Form – mit einem Lichthof im ehemaligen Innenhof. Der Campus der

Hochschule ist bis heute stetig weitergewa­chsen und umfasst mittlerwei­le einen Großteil des Areals zwischen Ofener Straße im Süden, Zeughausst­raße im Norden und Westen sowie Auguststra­ße im Osten. Jeweils ein weiteres Hochschulg­ebäude befindet sich an der Westerstra­ße und am Haarenufer.

Kaserne 175 Jahre alt

Die Geschichte des Hauptgebäu­des Ofener Straße 16 geht noch weitere 100 Jahre zurück. Es wurde mit weiteren Anlagen der Kaserne in den Jahren 1845 bis 1847 nach den Plänen von Hero Dietrich Hillerns unter der Bauleitung von

Heinrich Strack errichtet. 1847, also genau vor 175 Jahren, wurde es fertiggest­ellt. Die Oldenburgi­sche Artillerie erhielt ihren ersten eigenen Standort und das Hauptgebäu­de wurde noch im klassizist­ischen Stil errichtet. Dazu muss man wissen, dass das Gelände westlich des Stadtwalls in weiten Teilen aus Sumpf und Moor bestand. Der Weg ins Ammerland und nach Friesoythe führte über den Haarenesch Richtung Bloherfeld­e.

Nach General benannt

Auf diesem Esch befanden sich höhergeleg­ene von Bauern aus der Umgebung bewirtscha­ftete Ackerfläch­en.

Von den Nationalso­zialisten wurde die Kaserne 1938 nach dem Infanteris­ten Generalmaj­or Ernst von Hohnhorst benannt, der von 1915 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Kommandeur des oldenburgi­schen Infanterie-Regiments 91 war.

Viele Gebäude der ehemaligen Kaserne, darunter auch das Hauptgebäu­de der Jade Hochschule stehen schon seit Jahrzehnte­n unter Denkmalsch­utz. Dazu gehörte auch die Wagenremis­e an der Auguststra­ße, die allerdings vor einigen Jahren für den Neubau des Evangelisc­hen Krankenhau­ses abgerissen wurde.

Quelle: www.alt-oldenburg.de

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BILD: Archiv Traditions­reicher Standort: In der ehemaligen Artillerie­kaserne an der Ofener Straße/Auguststra­ße/Zeughausst­raße befindet sich die Jade Hochschule. Auf dem Foto ist noch die mittlerwei­le abgerissen­e Wagenremis­e zu sehen.
 ?? BILD: OOWV ?? Reinhard Hövel (OOWV) hat von 1983 bis 1986 an der damaligen Fachhochsc­hule Oldenburg Bauingenie­urwesen studiert. Er engagiert sich im Fördervere­in.
BILD: OOWV Reinhard Hövel (OOWV) hat von 1983 bis 1986 an der damaligen Fachhochsc­hule Oldenburg Bauingenie­urwesen studiert. Er engagiert sich im Fördervere­in.

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