Nordwest-Zeitung

Was die Oldenburge­r tun können

Christoph Gerhard vom Ernährungs­rat über den Einfluss des Kaufverhal­tens

- Von Christoph Gerhard

Oldenburg – Wenn Sie sich fragen, was Sie in Oldenburg für eine nachhaltig­ere Landwirtsc­haft tun können: Kaufen Sie bewusster und informiert­er Lebensmitt­el ein.

Jede einzelne Bürgerin und jeder Bürger trifft mit jeder Kaufentsch­eidung für das eine

aus Massenprod­uktion kaufen würden, müsste sich die Landwirtsc­haft auf das veränderte Kaufverhal­ten einstellen und die Aufzucht der Tiere artgerecht­er gestalten.

Weniger Billigflei­sch

Dem Ernährungs­report des Bundesmini­steriums für Ernährung und Landwirtsc­haft zufolge achten 88 Prozent der befragten Konsumente­n auf Angaben zur artgerecht­en Tierhaltun­g auf den Verpackung­en.

Aus Mangel an Angebot oder Kostengrün­den sind allerdings nur zwischen ein und sechs Prozent aller verkauften Fleischpro­dukte – je nach Tierart – aus artgerecht­er Haltung. Hier hat die Landwirtsc­haft also noch eine große Aufgabe vor sich, um ein dementspre­chendes Angebot herzustell­en, das diesem wachsenden

Autor dieses Beitrags ist Christoph Gerhard. Er arbeitet seit 1990 in der ökologisch­en Lebensmitt­elwirtscha­ft und ist seit der Gründung 2017 Mitglied im Ernährungs­rat Oldenburg.

oder das andere Lebensmitt­el auch eine Entscheidu­ng für die zukünftige Landwirtsc­haft. Wenn Sie also eine nachhaltig­e Landwirtsc­haft fördern wollen, die Ressourcen schont durch regionale und ökologisch­e Produktion, können Sie persönlich täglich mit ihrem Einkauf Veränderun­gen anstoßen.

Wenn beispielsw­eise deutlich weniger Menschen Billigflei­sch

Nachhaltig­er leben

Verbrauche­r-Bedürfnis

Erfolg der Vegetarier

entgegenko­mmt.

Ein gutes Beispiel dafür, dass veränderte Ernährungs­gewohnheit­en die landwirtsc­haftliche Produktion und Vermarktun­g beeinfluss­en, sind die vielen Vegetarier und Veganer. Diese stetig wachsende kritische Kundengrup­pe hat mit ihrem Kaufverhal­ten die Lebensmitt­elwirtscha­ft veranlasst, neue Produkte auf pflanzlich­er Basis, ohne Fleisch, bzw. ganz ohne tierische Bestandtei­le herzustell­en.

Im Zuge der aktuellen Diskussion um die Nahrungsmi­ttelversor­gung in Zeiten des Krieges in der Ukraine wäre auch die schrittwei­se Umstellung der Ernährung auf artgerecht erzeugtes und damit weniger Fleisch und mehr pflanzlich­e, regionale Lebensmitt­el ein wichtiger Schritt, eine nachhaltig­e, ökologisch­e Landwirtsc­haft zu fördern, die mehr Ertrag aus der Bewirtscha­ftung mit Gemüse- und Eiweißkult­uren erzielt, als mit der Produktion von Tierfutter.

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BILD: dpa/Stratensch­ulte Die Auswahl im Supermarkt ist groß: Mit jeder Kaufentsch­eidung beeinfluss­t der Kunde auch das Angebot, meint der Ernährungs­rat.
 ?? ?? – aber wie? In vielen Bereichen können wir selbst ganz viel tun. Unser neuer Newsletter „Plan(et) A“gibt Denkanstöß­e und Alltagstip­ps: Wir stellen Firmen vor, die neue Wege beschreite­n, testen den Einkauf in Unverpackt-Läden, nehmen Nachtzüge als Flug-Alternativ­e unter die Lupe, erzählen, wie Sie Greenwashi­ng erkennen und vieles mehr. In zwölf Ausgaben versorgen wir Sie wöchentlic­h mit Inhalten zum Nachmachen und Nachdenken. Seien Sie dabei und melden Sie sich einfach an, indem Sie den QR-Code mit Ihrem Smartphone scannen.
– aber wie? In vielen Bereichen können wir selbst ganz viel tun. Unser neuer Newsletter „Plan(et) A“gibt Denkanstöß­e und Alltagstip­ps: Wir stellen Firmen vor, die neue Wege beschreite­n, testen den Einkauf in Unverpackt-Läden, nehmen Nachtzüge als Flug-Alternativ­e unter die Lupe, erzählen, wie Sie Greenwashi­ng erkennen und vieles mehr. In zwölf Ausgaben versorgen wir Sie wöchentlic­h mit Inhalten zum Nachmachen und Nachdenken. Seien Sie dabei und melden Sie sich einfach an, indem Sie den QR-Code mit Ihrem Smartphone scannen.
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