Fortschritte bei Verhandlungen zu Getreidekorridor:
In den Verhandlungen um die Freigabe von Getreidelieferungen aus der Ukraine hat es laut türkischen Angaben „deutliche Fortschritte“gegeben. Man führe Gespräche mit Vertretern Russlands, der Ukraine und der Vereinten Nationen, sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu vom Dienstag zufolge. Dabei gehe es etwa um die Fragen, wer die Räumung der Seeminen im Schwarzen Meer übernehme, wie ein Korridor ausgestaltet werden könne und wer Schiffe begleite. Türkische Staatsmedien berichteten zudem, Ankara habe die Einrichtung eines Koordinationszentrums in Istanbul vorgeschlagen.
Russland räumt Entsendung von 600 Wehrpflichtigen in Ukraine ein:
Wegen der unerlaubten Entsendung von Wehrdienstleistenden in den Krieg gegen die Ukraine haben die russischen Behörden zwölf Offiziere bestraft. „Etwa 600 Wehrdienstleistende sind zur militärischen Spezialoperation herangezogen worden, alle wurden innerhalb kürzester Zeit wieder zurückgeschickt“, sagte der Militärstaatsanwalt des russischen Wehrkreises West, Artur Jegijew, am Dienstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Offiziere seien zur Verantwortung gezogen worden.
Eklat im UN-Sicherheitsrat:
Eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats zur Lage in der Ukraine ist von einem Eklat überschattet worden. Als EU-Ratspräsident Charles Michel am Montag Russland direkt für eine drohende globale Nahrungsmittelkrise verantwortlich machte, verließ der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja demonstrativ den Raum. Michel warf den russischen Truppen vor, aus besetzten Gebieten in der Ukraine Getreide zu stehlen. Zugleich schiebe Moskau die Schuld anderen in die Schuhe.
Russland antwortet auf Nato-Übung:
Russland hat parallel zu einem Nato-Manöver in der Ostsee mit einer eigenen größeren Truppenübung seiner Baltischen Flotte begonnen. An der Übung sind mehr als 20 Kriegsschiffe und Boote beteiligt, teilte das russische Militär laut der Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag mit. Nach Angaben des russischen Militärs handele es sich um planmäßige Gefechtsübungen.
Merkel verteidigt ihre Russland-Politik:
Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre RusslandPolitik während ihrer 16-jährigen Amtszeit verteidigt. Eine Entschuldigung für die von vielen als zu nachsichtig gegenüber Russland kritisierte Politik lehnte sie am Dienstagabend in Berlin in ihrem ersten großen Interview seit Ausscheiden aus dem Amt ab.