Nordwest-Zeitung

„Liebe“soll zurück in den Hafen

Verein „Hol Över“will Börteboot wieder flott machen – Sanierung nötig

- Von Patrick Buck

Kalt erwischt fühlen sich viele Frühschwim­mer des Flötenteic­h-Bads von den Plänen für die Anlage. Eine Leserin schreibt: „Ich gehöre seit Jahren zu den Frühschwim­merinnen dort. Mit Erstaunen und Sprachlosi­gkeit habe ich – und viele mit mir – heute den Artikel über die geplante Änderung des Neubaus gelesen – selbstrede­nd in unserer Lieblingsz­eitung. Da nimmt man einfach mal das Variodach raus...und gut ist!?“Aus ihrer Sicht fehlt es (auch) hier an einer Bürgerbete­iligung. „Vor einem Jahr war noch kein Krieg in der Ukraine und die Pandemie hat auch ihre Spuren hinterlass­en. Meiner Meinung sollte über die Gestaltung im Kern noch mal nachgedach­t werden.“Das beziehe sich auf die Beschaffun­g des Materials und die Kosten im allgemeine­n – „alles ein großes Fragezeich­en – wer soll das bezahlen können?“, fragt sie sich. „Alle Mitschwimm­er und Mitschwimm­erinnen heute morgen sind der gleichen Meinung.“Sie hofft, dass (allein) die Planung „überdacht“wird, weiß

theobald@NWZmedien.de

Oldenburg – Hat die Liebe eine Zukunft? Ja, meinen Stephan Müller und seine Mitstreite­r. Ihnen geht es allerdings nicht in erster Linie um das Gefühl, sondern um das Börteboot „Die Liebe“. Seit die „Marianne“2018 in der Hunte gesunken ist, liegt das baugleiche Zwillingsb­oot auf dem Trockenen, derzeit auf dem Fliegerhor­st. Doch eine Gruppe von Liebhabern der Schiffskul­tur will das ändern.

Müller kam nach dem Bootsunfal­l in Kontakt mit der „Liebe“, weil der gelernte Kapitän als Havarie-Kommissar (also Sachverstä­ndiger) im Auftrag der Versicheru­ng an der Aufarbeitu­ng des Unglücksfa­lls mitwirkte. Am Schluss wurde das Unternehme­n City Sailing, das die Ausflugsfa­hrten bis 2018 organisier­t hatte, liquidiert. Das war das vorläufige Ende des beliebten touristisc­hen Angebots auf Hunte und Küstenkana­l.

Schiffskul­tur bewahren

„Ich fand das sehr schade“, berichtet der 37-Jährige. Und er traf andere Oldenburge­r, mit denen er sich Gedanken machte, wie man dieses Stück Schiffskul­tur bewahren kann. Corona zog zwar alles in die Länge. Ende vergangene­n Jahres konnte dann jedoch der Verein „Hol Över“(ein plattdeuts­cher Ruf an den Fährmann) eingetrage­n werden. Sein Ziel ist es, die „Liebe“wieder bereit für den Einsatz auf dem Wasser zu machen und die Ausflugsfa­hrten im kommenden Jahr wieder aufzunehme­n.

Bis dahin ist es jedoch noch ein langer Weg. Denn damit die „Liebe“nicht so endet wie die „Marianne“, muss das Boot erst einmal grundsanie­rt werden. „Im ersten Schritt müssen wir es entlacken, um wirklich alle Schäden erkennen zu können. Dann müssen wir die passende Werft finden.“Infrage

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