„Liebe“soll zurück in den Hafen
Verein „Hol Över“will Börteboot wieder flott machen – Sanierung nötig
Kalt erwischt fühlen sich viele Frühschwimmer des Flötenteich-Bads von den Plänen für die Anlage. Eine Leserin schreibt: „Ich gehöre seit Jahren zu den Frühschwimmerinnen dort. Mit Erstaunen und Sprachlosigkeit habe ich – und viele mit mir – heute den Artikel über die geplante Änderung des Neubaus gelesen – selbstredend in unserer Lieblingszeitung. Da nimmt man einfach mal das Variodach raus...und gut ist!?“Aus ihrer Sicht fehlt es (auch) hier an einer Bürgerbeteiligung. „Vor einem Jahr war noch kein Krieg in der Ukraine und die Pandemie hat auch ihre Spuren hinterlassen. Meiner Meinung sollte über die Gestaltung im Kern noch mal nachgedacht werden.“Das beziehe sich auf die Beschaffung des Materials und die Kosten im allgemeinen – „alles ein großes Fragezeichen – wer soll das bezahlen können?“, fragt sie sich. „Alle Mitschwimmer und Mitschwimmerinnen heute morgen sind der gleichen Meinung.“Sie hofft, dass (allein) die Planung „überdacht“wird, weiß
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Oldenburg – Hat die Liebe eine Zukunft? Ja, meinen Stephan Müller und seine Mitstreiter. Ihnen geht es allerdings nicht in erster Linie um das Gefühl, sondern um das Börteboot „Die Liebe“. Seit die „Marianne“2018 in der Hunte gesunken ist, liegt das baugleiche Zwillingsboot auf dem Trockenen, derzeit auf dem Fliegerhorst. Doch eine Gruppe von Liebhabern der Schiffskultur will das ändern.
Müller kam nach dem Bootsunfall in Kontakt mit der „Liebe“, weil der gelernte Kapitän als Havarie-Kommissar (also Sachverständiger) im Auftrag der Versicherung an der Aufarbeitung des Unglücksfalls mitwirkte. Am Schluss wurde das Unternehmen City Sailing, das die Ausflugsfahrten bis 2018 organisiert hatte, liquidiert. Das war das vorläufige Ende des beliebten touristischen Angebots auf Hunte und Küstenkanal.
Schiffskultur bewahren
„Ich fand das sehr schade“, berichtet der 37-Jährige. Und er traf andere Oldenburger, mit denen er sich Gedanken machte, wie man dieses Stück Schiffskultur bewahren kann. Corona zog zwar alles in die Länge. Ende vergangenen Jahres konnte dann jedoch der Verein „Hol Över“(ein plattdeutscher Ruf an den Fährmann) eingetragen werden. Sein Ziel ist es, die „Liebe“wieder bereit für den Einsatz auf dem Wasser zu machen und die Ausflugsfahrten im kommenden Jahr wieder aufzunehmen.
Bis dahin ist es jedoch noch ein langer Weg. Denn damit die „Liebe“nicht so endet wie die „Marianne“, muss das Boot erst einmal grundsaniert werden. „Im ersten Schritt müssen wir es entlacken, um wirklich alle Schäden erkennen zu können. Dann müssen wir die passende Werft finden.“Infrage