Talente bringen große Emotionen auf die Bühnen
Musiker brillieren mit Feingefühl und tragen Botschaft nach außen – Fernsehübertragung am 23. Juni
Oldenburg – Auch beim dritten und letzten Preisträgerkonzert in der Weser-Ems-Halle zeigte sich das enorme technische Niveau der jungen Musiktalente. Jeder der vielfältigen Beiträge hatte eine musikalische Botschaft und alle Ausführenden beeindruckten mit der überzeugenden Qualität ihrer Darbietung.
Musikalische Botschaft
Nils Milan Boxberg aus Langenfeld gestaltet auch in höchster Lage auf seinem Kontrabass die kantablen Melodielinien beim „Capriccio“von David Anderson. Eine wie ein Bordun gespielte zusätzliche zweite Stimme gibt dem Klang des Instruments eine enorme Größe und Weite. Frauke Maxi Seifert aus Halle entwickelt mit ihrem Akkordeon eine faszinierende dynamische Klangfülle bei Franck Angelis „Interieur“. Durch „Bellow shake“(geschüttelten Balg) werden manche Akkorde verfremdet und am Schluss
Ein Mädchen-Vokalquartett aus Nordrhein-Westfalen: Janis Galijasevic (von links), Lena Superson, Resy Ntsiyep und Ley-vannah Amani Monthé.
singt die junge Interpretin anrührend zu ihrem Spiel.
Am Bundeswettbewerb können auch Jugendliche von deutschen Schulen im Ausland teilnehmen. Samuel Gogniat aus Lausanne erzeugt mit ästhetischen Bewegungen zarte, wellende Klänge auf dem Marimbaphon. In seiner fein abgestuften Dynamik beim Präludium von Emmanuel Séjourné gibt es immer wieder kurze Steigerungen und organische Klangentwicklungen.
Elyne Maillard aus dem schweizerischen Villars-surGlâne singt, auf der Gitarre begleitet von ihrem Bruder Arnaud, „Je ne parle pas francais“mit großem Charme.
Besondere Qualität
Eine lyrische, romantischstimmungsvolle Atmosphäre entfaltet das Berliner Duo Jakob Krippahl, Klarinette und Magdalena Pflüger, Klavier beim zweiten Satz des „Grand
Maya Alexandra Kasprzak zeigte mit ihrer Violine ihr großes Können.
duo concertant“von Maria von Weber.
Insgesamt ist die Qualität des Zusammenspiels auch bei diesem Preisträgerkonzert wieder phantastisch. Wie selbstverständlich man miteinander umgehen kann und sich zudem auf der Bühne choreographisch bewegt, zeigt ein Mädchen-Vokalquartett aus Nordrhein-Westfalen. Das Vokalensemble hat sichtlich Freude an den rhythmischen Sprachspielen bei Hyun Kooks
Carl
Aus dem bayrischen Eggstätt angereist: Das Mädchentrio Anna Niedermaier (von links), Maria-Anna Astner und Elena Steiner.
„Suri suri masuri“und strahlt diese auch auf das begeisterte Publikum aus.
Die jüngste Altersgruppe III (12/13 Jahre) ist mit einem Mädchentrio für Hackbrett aus dem bayrischen Eggstätt vertreten. Das Trio gibt eine klangschöne Kostprobe aus der Sinfonia von Nicola Romaldi. Ebenfalls aus dieser Altersgruppe spielt ein Berliner Blockflötenquartett, begleitet von der Gitarristin Maria Trende.
Die charaktervollen Renaissance-Tänze erklingen in feiner rhythmischer Abstimmung und einem sehr sauber intonierten Zusammenspiel.
Alle drei Preisträgerkonzerte wurden vom NDR mitgeschnitten. In der Sendung „Podium der Jungen – spezial“auf NDR Kultur, am Donnerstag, 23. Juni, in der Zeit von 20 bis 24 Uhr, werden die meisten der durchweg beeindruckenden Beiträge noch einmal zu hören sein.