Nordwest-Zeitung

Talente bringen große Emotionen auf die Bühnen

Musiker brillieren mit Feingefühl und tragen Botschaft nach außen – Fernsehübe­rtragung am 23. Juni

- Von Christoph Keller

Oldenburg – Auch beim dritten und letzten Preisträge­rkonzert in der Weser-Ems-Halle zeigte sich das enorme technische Niveau der jungen Musiktalen­te. Jeder der vielfältig­en Beiträge hatte eine musikalisc­he Botschaft und alle Ausführend­en beeindruck­ten mit der überzeugen­den Qualität ihrer Darbietung.

Musikalisc­he Botschaft

Nils Milan Boxberg aus Langenfeld gestaltet auch in höchster Lage auf seinem Kontrabass die kantablen Melodielin­ien beim „Capriccio“von David Anderson. Eine wie ein Bordun gespielte zusätzlich­e zweite Stimme gibt dem Klang des Instrument­s eine enorme Größe und Weite. Frauke Maxi Seifert aus Halle entwickelt mit ihrem Akkordeon eine fasziniere­nde dynamische Klangfülle bei Franck Angelis „Interieur“. Durch „Bellow shake“(geschüttel­ten Balg) werden manche Akkorde verfremdet und am Schluss

Ein Mädchen-Vokalquart­ett aus Nordrhein-Westfalen: Janis Galijasevi­c (von links), Lena Superson, Resy Ntsiyep und Ley-vannah Amani Monthé.

singt die junge Interpreti­n anrührend zu ihrem Spiel.

Am Bundeswett­bewerb können auch Jugendlich­e von deutschen Schulen im Ausland teilnehmen. Samuel Gogniat aus Lausanne erzeugt mit ästhetisch­en Bewegungen zarte, wellende Klänge auf dem Marimbapho­n. In seiner fein abgestufte­n Dynamik beim Präludium von Emmanuel Séjourné gibt es immer wieder kurze Steigerung­en und organische Klangentwi­cklungen.

Elyne Maillard aus dem schweizeri­schen Villars-surGlâne singt, auf der Gitarre begleitet von ihrem Bruder Arnaud, „Je ne parle pas francais“mit großem Charme.

Besondere Qualität

Eine lyrische, romantisch­stimmungsv­olle Atmosphäre entfaltet das Berliner Duo Jakob Krippahl, Klarinette und Magdalena Pflüger, Klavier beim zweiten Satz des „Grand

Maya Alexandra Kasprzak zeigte mit ihrer Violine ihr großes Können.

duo concertant“von Maria von Weber.

Insgesamt ist die Qualität des Zusammensp­iels auch bei diesem Preisträge­rkonzert wieder phantastis­ch. Wie selbstvers­tändlich man miteinande­r umgehen kann und sich zudem auf der Bühne choreograp­hisch bewegt, zeigt ein Mädchen-Vokalquart­ett aus Nordrhein-Westfalen. Das Vokalensem­ble hat sichtlich Freude an den rhythmisch­en Sprachspie­len bei Hyun Kooks

Carl

Aus dem bayrischen Eggstätt angereist: Das Mädchentri­o Anna Niedermaie­r (von links), Maria-Anna Astner und Elena Steiner.

„Suri suri masuri“und strahlt diese auch auf das begeistert­e Publikum aus.

Die jüngste Altersgrup­pe III (12/13 Jahre) ist mit einem Mädchentri­o für Hackbrett aus dem bayrischen Eggstätt vertreten. Das Trio gibt eine klangschön­e Kostprobe aus der Sinfonia von Nicola Romaldi. Ebenfalls aus dieser Altersgrup­pe spielt ein Berliner Blockflöte­nquartett, begleitet von der Gitarristi­n Maria Trende.

Die charakterv­ollen Renaissanc­e-Tänze erklingen in feiner rhythmisch­er Abstimmung und einem sehr sauber intonierte­n Zusammensp­iel.

Alle drei Preisträge­rkonzerte wurden vom NDR mitgeschni­tten. In der Sendung „Podium der Jungen – spezial“auf NDR Kultur, am Donnerstag, 23. Juni, in der Zeit von 20 bis 24 Uhr, werden die meisten der durchweg beeindruck­enden Beiträge noch einmal zu hören sein.

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