Nordwest-Zeitung

Der Balljunge, der zum Aufstieg des VfB beitrug

Wie sich Elias Hankel aus dem C-Juniorente­am gegen die Berliner Einwechsel­spieler durchsetzt­e

- Von Tim Rosenau Und Jan Zur Brügge

Oldenburg – Als dem BFC Dynamo die Zeit in der zweiten Halbzeit des Relegation­sduells beim VfB Oldenburg immer mehr durch die Finger rann, versuchten die Berliner, das Spiel zu beschleuni­gen. Beim Stand von 1:1 fehlten ihnen im Kampf um das Ticket in die 3. Liga nach der 0:2Pleite im Hinspiel zwei Tore für eine Verlängeru­ng – da waren alle Mittel recht. Die Maßnahme der Einwechsel­spieler, dem Balljungen hinter dem eigenen Tor den Ersatzball abzuluchse­n, um die Kugel für schnelle Abstöße direkt an der Linie zu deponieren, hatte aber nicht nachhaltig Erfolg.

■ Die Vorgaben: „Meine Mannschaft hat ganz klare Vorgaben bekommen. Die Anzahl

der Bälle und die dafür Zuständige­n sind klar bestimmt“, erklärt VfB-Jugendtrai­ner Sebastian Schütte, dessen C-Junioren an diesem Tag vor 12 000 Zuschauern im Marschwegs­tadion als Balljungen fungierten. Es waren aufregende Momente zwischen Spielern, Fans und Polizisten.

Die Versuche: Es waren gerade etwa zehn Minuten in der zweiten Halbzeit gespielt, da nahmen die BFC-Ersatzkräf­te, die sich hinter dem eigenen Tor warm machten, Elias Hankel den Ball ab. Unterstütz­t von Edeltraut van Elten und Schütte bekam das VfB-Talent die ihm anvertraut­e Kugel aber wieder in die Hände, wo sie auch hingehört. Ein weiterer von Diskussion­en begleitete­r Versuch der Berliner, die letztlich in der sehr langen Nachspielz­eit nur noch

Meine Aufgabe: Elias Hankel (dunkle Jacke) ließ sich den Ball kein zweites Mal von den Berlinern abluchsen.

zum 2:1-Siegtreffe­r kamen, scheiterte. „Es war eine angespannt­e Sondersitu­ation. Meine Jungs mussten teilweise zwischen den Berliner Fans und der Polizei stehen. Die Mannschaft hat ihre Aufgabe bestens bewältigt und einen wunderbare­n Job gemacht“, lobte Schütte.

■ Das Derby: Die C-Junioren waren im Rahmen des Stadiondie­nstes nicht nur als

Balljungen aktiv, sondern verteilten auch die Stadionzei­tung, akquiriert­en Teilnehmer für ein Gewinnspie­l und sammelten Glasflasch­en auf, die die feierwütig­en Fans rund ums Stadion liegen gelassen hatten. Unschwer zu erkennen waren die Jungen an ihren VfB-Meistershi­rts, die sie wie das Männerteam nach dem Triumph in der Regionalli­ga Nord stolz tragen durften. Ohne Niederlage waren sie selbst in ihrer Bezirkslig­a-Weststaffe­l zur Meistersch­aft gestürmt. Endgültig perfekt gemacht wurde diese in der vergangene­n Woche mit einem 3:0Derbysieg im vorletzten Spiel beim letztlich mit neun Punkten Rückstand zweitplatz­ierten VfL.

■ Das Duell: „Das war eine schöne Sache. Wir haben uns für eine starke Saison belohnt – dafür haben wir hart gearbeitet. Für die Jungs war es schön, wie die Großen zu feiern“, sagte Schütte. In Hinund Rückspiel geht es jetzt am

11. und 18. Juni (jeweils am Samstag, 11 Uhr, erst auswärts, dann zu Hause auf dem Platz an der Maastricht­er Straße) gegen Ost-Primus JFV Leer um die Gesamtmeis­terschaft. Aufsteigen darf das VfB-Team nicht, weil Partnerver­ein JFV Nordwest aus der Regional- in die Landesliga absteigt.

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BILD: Jan zur Brügge
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