Nordwest-Zeitung

Protest gegen Benachteil­igung

Freie Schulen wollen bessere finanziell­e Ausstattun­g

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Demo vorm Landtag (v.li.): Björn Försterlin­g (FDP), Schülerin Alexandra Arndt, Uwe Kathmann (Stiftung St. Benedikt), Volker Bajus (Grüne), Lasse Weritz (CDU), Claudia Schüßler (SPD) und Janno Albrecht diskutiere­n vor den Schülern aus Wilhelmsha­ven.

Hannover/Wilhelmsha­ven/ Vechta – Viel Verständni­s, aber nur vage Zusagen: Für eine bessere Finanzauss­tattung der Freien Schulen in Niedersach­sen haben am Freitag vor dem Landtag in Hannover 130 Schülerinn­en und Schüler der Cäciliensc­hule Wilhelmsha­ven demonstrie­rt. Etwa 30 von ihnen konnten zudem die Sitzung des Kultusauss­chusses verfolgen. Unter dem Vorsitz von Lasse Weritz (CDU) beriet das Gremium unter anderem über eine Absichtser­klärung der SPD/CDU-Koalition, Schulen in freier Trägerscha­ft nach der Landtagswa­hl finanziell besser auszustatt­en.

Nur ein Teil erstattet

Bislang erstatte das Land lediglich 75 Prozent der Persoschwi­erig.

nalkosten, bezahle aber nicht die Schulsozia­larbeit oder die IT-Administra­toren der „Freien“. Diese wünschen sich auch eine ausreichen­de Beteiligun­g des Landes an den Betriebsko­sten. Eigentlich müsse man die „Kosten“eines Schülers im staatliche­n System ermitteln und die gleiche Summe an die freien Träger zahlen, sagte der Landtagsab­geordnete Björn Försterlin­g (FDP). „Jeder Schüler ist gleich viel wert!“

Bei einer Diskussion mit den Bildungspo­litikern Weritz, Försterlin­g, Claudia Schüßler (SPD) und Volker Bajus (Grüne) im Anschluss an die Ausschusss­itzung hatten die Jugendlich­en Gelegenhei­t nachzuhake­n und Argumente auszutausc­hen. „Leider ist vieles vertagt worden“, beklagte Michelle Tönnies (17) „typische Politiker-Antworten“. Ihr Mitschüler Ilias Raptis (17) sagte, die Kompromiss­findung sei

Von einer gelungenen Premiere sprach Schulleite­r Günter Barkam. Der neu gewählte Landtag müsse diese Vorlage aufnehmen.

Weitere Gespräche

Er sei dankbar, dass die Arbeit und die Innovation­skraft der Freien Schulen gewürdigt wurde, sagte Uwe Kathmann, Vorstand der Schulstift­ung St. Benedikt (Vechta). Sie ist Trägerin von neun Schulen in der Region, darunter die Cäciliensc­hule sowie die Liebfrauen­schulen in Oldenburg und in Vechta. Kathmann betonte aber auch: „Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren!“Die Demo in Hannover sei der Auftakt zu weiteren Gesprächen mit der Politik. Ganz angetan von der Debattenku­ltur zeigte sich Michelle Tönnies. Die 17Jährige denkt über ein Praktikum im Landtag nach.

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