Undercover in der linksautonomen Szene Hamburgs
Im neuen „Tatort“ermitteln die Kommissare nach einem Brandanschlag auf einen Polizisten
Hamburg – Das Haus eines Polizisten steht in Flammen, seine Frau kommt mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Da es in jüngerer Zeit mehrere Gewaltakte gab, für die das linksautonome Milieu in Hamburg verantwortlich gemacht wird, vermuten die Ermittlungsbehörden im neuen „Tatort“auch hinter diesem Brandanschlag vermummte Chaoten.
Kollegin verschwindet
Kurz darauf wird Kommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz) von ihrer früheren Kollegin und Freundin Ela (Elisabeth Hofmann), die als verdeckte Ermittlerin die linksautonome Szene infiltriert, um Hilfe gebeten. Als Ela kurz darauf spurlos verschwindet, macht sich Julia im Sonntagskrimi „Tatort: Schattenleben“
Julia Grosz (Franzsika Weisz) und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) in einer Szene des „Tatort“
Juni, Das Erste) auf die Suche nach ihr und schaut sich undercover in Elas Wohngemeinschaft um, in der ultralinke und feministische Lesben den Ton angeben. Während sie herauszufinden versucht, was mit Ela passiert ist, kümmert sich ihr Kollege
Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) um den Brandanschlag und stößt dabei auf fragwürdige Polizeipraktiken. Besonders spannend ist das leider nicht – der von Regisseurin Mia Spengler unter anderem in einem echten linken Wohnprojekt in Hamburg ge(12. drehte Krimi hat ein paar gute Momente, kommt aber nie so richtig in Fahrt. Dafür lernt der Zuschauer gemeinsam mit Kommissarin Grosz ein bisschen was über die queerfeministische und linksautonome Szene.
Während die eher gutmütige WG-Bewohnerin Maike (Jana Julia Roth) ganz angetan von Grosz ist, die sich als durchreisende Mitarbeiterin eines Fahrradladens in Karlsruhe ausgibt, misstraut ihr die kratzbürstige Nana (Gina Haller) von Anfang an. Der Kommissarin ist das alles nicht geheuer, und ihr Unwohlsein steigert sich, als sie zu einem Einbruch mitgenommen wird. Doch Julia Grosz findet nach und nach auch Gefallen an dem ungewöhnlichen Lebensentwurf von Maike und Nana und lässt sich bei einer wilden Szeneparty auf einen heftigen Flirt unter Frauen ein. Beim Kollegen Thorsten Falke, der in diesem „Tatort“aus Hamburg nur die zweite Geige spielt, verdichtet sich derweil die Gewissheit, dass an dem Brandanschlag auf das Polizistenhaus irgendwas faul ist – ein Verdacht, der sich am Ende des leider ziemlich lahmen Krimis bestätigen wird.
Diverse Besetzung
Gedreht wurde der neue „Tatort“mit Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz nach den Regeln des sogenannten „Inclusion Rider“, einem aus Hollywood kommenden Konzept, das eine möglichst diverse Besetzung bei Darstellern und Stab vorsieht. „Die Entscheidung für einen Inclusion Rider soll zeigen, dass auch wir als Kreative Verantwortung übernehmen, unsere Branche chancengerecht, inklusiv und pluralistisch zu gestalten“, betont Regisseurin Mia Spengler.