Wieso Diettrichs Rekord wackelt
Seriensieger muss krank passen – Eritreer will angreifen
Oldenburg – Rekordsieger wird er bleiben, aber sein Streckenrekord könnte fallen: Georg Diettrich muss passen, wenn an diesem Sonntag rund 2000 Aktive die Laufschuhe schnüren, um bei der 20. Auflage vom Everstener Brunnenlauf die verschiedenen Strecken mit Start an der Wienstraße und Ziel im Eversten Holz zu meistern. Oldenburgs Laufikone vom LC Wechloy kann krankheitsbedingt maximal Sohn Bela beim Firmenlauf über 6,3 Kilometer vom Streckenrand aus anfeuern.
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Die Rekord-Attacke
„Er soll sich erst einmal langsam an die längeren Strecken herantasten“, erklärt Diettrich (Jahrgang 1970), warum sein Filius (2004) am Sonntag noch nicht über die 10 Kilometer startet, wo er selbst seit 2015 mit gelaufenen 31:56 Minuten den Rekord hält. Die Bestmarke könnte in diesem Jahr ordentlich wackeln, denn in Filimon Gezae (LG Bremen-Nord) hat ein Läufer gemeldet, der sich in bestechender Form befindet und sich unlängst mit eigener Bestzeit von 31:10 Minuten bei den Landesmeisterschaften in Lingen den Titel
Will sich den Streckenrekord schnappen: Filimon Gezae (hier im April beim Marathon in Hannover)
da die Strecke mit dem Untergrund und den vielen Ecken und Kurven nicht so einfach ist“, betont Diettrich: „Hinzu kommen noch die vielen Überholungen auf den engen Wegen. Zudem muss er das Rennen wahrscheinlich allein von vorne bestreiten.“
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Die Rekord-Frage
Auch sonst sieht Diettrich die Rekord-Frage recht entspannt. „Rekorde sind dazu da, gebrochen zu werden“, sagt der Oldenburger, der selbst zahlreiche Bestmarken aufgestellt und wieder verloren hat. Seit einem Jahr hält er zum Beispiel die nationale Halbmarathon-Bestmarke der M-50Klasse (21. März 2021, Dresden, 1:09:52 Stunden). Kürzlich hat er beim Mailauf in Gristede den 20 Jahre alten Rekord über 10 Kilometer (31:41) an Nicolai Riechers (Braunschweiger LC, 31:33) abgeben müssen.
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Die Rekord-Liste
Damit blickt Diettrich noch auf einen Streckenrekord bei einem Neujahrslauf ums Zwischenahner Meer sowie die inoffizielle Bestleistung über 10 Kilometer beim Oldenburger Citylauf 1999 (29:52) zurück. Offiziell wird hier Christopher Chemite (New Line Team, 29:37, 1995) geführt. „Damals war die Strecke noch nicht offiziell vermessen und etwas zu kurz“, erklärt Diettrich, der zudem noch beim Ossiloop den Rekord mit dem schnellsten Durchschnittstempo hält. Rekordsieger vom Brunnenlauf wird er vielleicht auf ewig bleiben. Nach seinem Debütsieg 2006 gewann er auch die folgenden zwölf Veranstaltungen. Erst seine Nichtteilnahme 2019 (Erster wurde Onno Ringering, MTV Aurich, 35:54) unterbrach die Siegesserie – leider muss er auch in diesem Jahr passen.