Blütenpracht im Sommer
Ein Traum vom Süden im Garten – Kletterhilfen anbieten
In allen Ländern rund um das Mittelmeer verziert dieser südamerikanische Kletterstrauch Pergolen, Hauswände und Terrassen; vor lauter rosa bis roten Blüten ist vom Blattwerk kaum etwas zu sehen.
Seit einigen Jahren wird zur sommerlichen Gartensaison Bougainvillea auch bei uns bereits blühend in Töpfen angeboten. Im Handel sind einige Sorten mit meist rosa bis roten Farben; in den tropischen Ländern gibt es diese Pflanzen hingegen in Hunderten von Sorten mit weißen, rosa, roten, gelben, orangen bis violetten Blütenfarben. Eine Kultur dieses Blütenstrauches ist auch bei uns möglich, vorausgesetzt einige Grundregeln werden beachtet.
Als Bodenmischung empfiehlt sich lehmig humose Erde auf einer Dränageschicht aus Kies, sodass überschüssiges Wasser immer ablaufen kann. Die Pflanzen bekommen auf der Terrasse oder dem Balkon den sonnigsten, wärmsten und geschütztesten Standort, am besten noch vor einer wärmereflektierenden Wand; vor Nässe von oben sollte ebenfalls Schutz vorhanden sein. Im Sommer wird reichlich gewässert und gedüngt, da die Pflanzen reine Fresser sind. Deshalb ist es beim jährlichen Umtopfen im Frühling sinnvoll, unter den Wurzeln eine fingerdicke Schicht organischen Dünger, wie Hornspäne, einzuarbeiten, der als Depotdünger wirkt. Während der Wachstumsphase kann sogar eine wöchentliche Gabe von Volldünger, der dem Gießwasser beigemengt wird, als Nachdüngung empfehlenswert sein.
Als Kletterstrauch entwickelt die Pflanze ständig eine Vielzahl von Langtrieben, die an Kletterhilfen festgebunden werden. Hat man die Bougainvillea hingegen als Kugelbäumchen
Einen mediterranen Flair verbreitet die mit Blüten übersäte Bougainvillea auch bei uns als Kübelpflanze.
erstanden, ist es notwendig, die Langtriebe ständig wieder einzukürzen. Den ganzen Sommer über, vorausgesetzt er ist warm und nicht kühl und nass, erscheint dann eine Vielzahl von Blüten. Das Farbenprächtige sind jedoch nicht die unscheinbaren Blüten, sondern die leuchtend bunten Hochblätter, die eine große Blüte nur vorgaukeln.
Anfang bis Mitte August wird dann die Düngung eingestellt, damit die Triebe ausreifen. Im September wird die Wasserzufuhr immer mehr eingeschränkt, und vor den
ersten Frösten räumt man die Pflanze ins Haus, schneidet sie kräftig zurück und lässt den Ballen dann ziemlich austrocknen, damit das Laub welkt und abfällt. Über Winter bekommt die Pflanze einen kühlen Platz bei ca. 10-14 Grad Celsius, der notfalls dunkel sein kann. Sehr wichtig ist in dieser Zeit der fast trockene Ballen. Für Ausfälle sorgt immer wieder ein zu feuchter Ballen im Winter, der unweigerlich zu Wurzelfäule und Absterben der Bougainvillea führt. Ist es versäumt worden, die Pflanze vor den ersten Frösten ins Haus zu holen und
hat sie in Folge ihr Laub verloren, kann ein Niedergang nur durch eine Weiterkultur in geheizten, hellen Räumen bei 1520 Grad vermieden werden.
In ihrer Heimat, den Tropen, ist die Bougainvillea keinem jahreszeitlichen Wechsel zwischen Wuchs und blattlosem Zustand unterworfen. Dies lässt sich in warmen Wintergärten nutzen. Nach einem herbstlichen Laubfall und kühleren Temperaturen, die den Blütenansatz fördern, bewirken eine anschließende Bewässerung und ein warmer, heller Stand sogar eine Vollblüte im Winter.
Seit kurzer Zeit zeigt mein Apfelbaum fleckige Blätter und Früchte. Was ist der Grund? Die mitgeschickten Blätter und Äpfel sind vom Schorf befallen. Die Blätter zeigen bei dieser Krankheit olivgrüne bis grauschwarze Flecken, die austrocknen und reißen; die Früchte haben schorfige Flecken. Die Sporen dieses Pilzes überwintern im Falllaub und -obst und an Stämmen und Rinden der Bäume und infizieren im nächsten Jahr die neuen Blätter und die Früchte. Die Verwendung von Spritzmitteln ist in der Regel mit einem hohen Aufwand verbunden: zum einen muss der ganze Baum mit einem Spritzfilm überzogen werden, zum anderen ist es notwendig, diese Behandlung nach Niederschlägen zu wiederholen, was bei einem großen Baum kaum durchzuführen ist. Große Bedeutung kommt deshalb vorbeugenden Maßnahmen zu, die jetzt und im Herbst erfolgen können. Zunächst wird das Falllaub und -obst bei hohen Temperaturen kompostiert oder aus dem Gartenbereich entfernt; die Stämme werden gereinigt und bekommen einen Stammanstrich. Normalerweise halten vorbeugende Maßnahmen den Schorfbefall in Grenzen; dazu gehört ferner auch noch der fachgerechte Obstbaumschnitt im Winter. Dieser gewährleistet eine gute Durchlüftung und damit ein rasches Abtrocknen der Bäume nach Niederschlägen. Bei Neuanpflanzung von Bäumen sollte bei Problemen mit dieser Krankheit schorfresistente oder weniger anfällige Sorten vorgezogen werden.